Anna von Spiczak

Schlechte Bilanz beim Carsharing: GRÜNE fragen nach

Alle zwei Jahre veröffentlicht der Bundesverband CarSharing (BCS) sein Städteranking* bezüglich der Bereitstellung von CarSharing-Angeboten. In 2017 belegt die Stadt Duisburg mit Nr. 112 darin einen der hintersten Plätze. In einer Anfrage im Umweltausschuss und im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehrs möchten die Grünen nun die Gründe für diese schlechte Bilanz der Stadt Duisburg erfahren.

Dazu erklärt Claudia Leiße, Fraktionsvorsitzende und verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion:

„Gerade einmal 20 Fahrzeuge stehen den Duisburgerinnen und Duisburgern zur Verfügung. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter Karlsruhe waren es im vergangenen Jahr 834 Fahrzeuge. Auch andere Städte mit weniger als 250.000 Einwohner*innen finden sich auf den vordersten Plätzen, was beweist, dass die Schaffung eines umfangreichen Angebots kein Großstadt-Phänomen ist. Duisburg verschenkt hier Potential, denn das Konzept „Nutzen statt Besitzen“ schafft vielerorts ein alternatives und attraktives Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger. CarSharing-Unternehmen bieten die Möglichkeit, Autos nur dann zu nutzen und zu bezahlen, wenn man wirklich ein Fahrzeug benötigt. Daher möchten wir die Gründe für diese schlechte Platzierung und die Strategie der Stadt Duisburg zur Verbesserung des Angebots erfragen.“

 

Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der Ratsfraktion ergänzt:

„CarSharing ist ein Baustein zur Ermöglichung einer kombinierten Mobilität, also eines Zusammenspiels mit anderen Verkehrsmitteln des Umweltverbundes, wie den Öffentlichen Nahverkehr und den Rad- und Fußverkehr. Damit sind auch die umweltpolitischen Vorzüge nicht von der Hand zu weisen. Die aktuelle Debatte zur Luftreinhaltung und zu drohenden Fahrverboten in einigen Städten macht einmal mehr deutlich, dass wir nachhaltige Mobilitätsangebote brauchen. Ein umfangreiches Angebot kann helfen, verkehrsbedingte Umweltauswirkungen wie Lärm, Abgase und den innerstädtischen Flächenverbrauch zu reduzieren. Laut Umweltbundesamt ersetzt ein einzelnes Carsharing-Fahrzeug die Anschaffung von 15 Privatfahrzeugen. Es macht also Sinn, Alternativen zum eigenen Auto zu schaffen und seitens der Stadtverwaltung notwendige Impulse zu setzen.“

*https://carsharing.de/sites/default/files/uploads/rangliste_carsharing-staedteranking_2017.pdf

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