GRÜNE: Jetzt wird die Friedrich-Wilhelm-Straße „aufgeräumt“.
Ab 1. März, also pünktlich zu Karneval, hat die Schonzeit begonnen. Zum Schutz von brütenden Vögeln und anderen wildlebenden Tieren verbietet das Bundesnaturschutzgesetz das Fällen und Beschneiden von Bäumen in freier Landschaft. Jetzt schweigen endlich (bis September) die Kettensägen und Baumschredder, so die GRÜNEN Duisburg Sollte man meinen. Aber nein, nicht in Duisburg.
„Pünktlich nach Rosenmontag begann der Kahlschlag auf der Friedrich-Wilhelm-Straße (DU-Mitte). Ausgerechnet jetzt werden Beschlüsse zur Innenstadtgestaltung umgesetzt, die vor 1 ½ Jahren von der SPD/CDU-Mehrheit im Stadtrat beschlossen worden sind“, stellt Gerd Schwemm, Fraktionsgeschäftsführer der GRÜNEN im Stadtrat fest. „Unabhängig davon, dass Baumfällungen aus Sicherheitsgründen etc. immer möglich sind, bietet das seit 10 Jahren gültige Gesetz jede Menge Ausnahmemöglichkeiten. Formal wird der Verwaltung kaum ein Verstoß nachzuweisen sein. Sollte der Beginn der Umgestaltung der Friedrich-Wilhelm-Straße bewusst gewählt worden sein, könnte dies nur als Provokation gegenüber Natur- und Umweltschützern verstanden werden. Hintergrund: die nicht abflauende Diskussion über die Abschaffung der Baumschutzsatzung!“
Was geschieht jetzt auf der Friedrich-Wilhelm-Straße? Die GRÜNEN Duisburg erinnern daran: 2015 wurde die alte Platanenallee an der Mercatorstraße zerstört, für eine Platzumgestaltung und einer gradlinigen Straßenführung. Nach vielen Verzögerungen wird jetzt wohl bald der Kantpark fertig gestellt werden. Hier sind zahlreiche, zum Teil alte und exotische Bäume einer umstrittenden Planungsphilosophie zum Opfer gefallen. Die GRÜNEN vermuten, dass hier mehr Bäume gefällt wurden, als ursprüngllich geplant waren.
Auf engstem Raum (Bahnhofsvorplatz bis Kantpark) wird jetzt innerhalb von vier Jahren unter Einsatz von Millionen € aus staatlichen Fördergeldern die 3. Umgestaltungmaßnahme durchgezogen: Und seit Karnevalsdienstag läuft die Umgestaltung der Friedrich-Wilhelm-Straße. Diese soll zu einem Boulevard mit Sichtachse auf den Hauptbahnhof umgebaut werden.
„Zum Baubeginn wird der jetzige Baumbestand erst einmal entfernt und die Fläche planiert. Auf dem mittigen Grünstreifen sollen dann neue Bäume (ungarische Silberlinden) gepflanztwerden, in korrekter gerader Reihe. Die Internet-Plattform „Occupy Mercator“ betitelt dies als ‚Boulevard Sören Link‘!“ so der Kommentar des Grünen Schwemm. „Stadtentwicklung von gestern! So kann man Stadtgestaltung betreiben – muss man aber nicht! Verwaltungsrechlich und formaljuristisch mag dies nicht anfechtbar sein. Politisch auf jeden Fall, wenn sich die Verhältnisse ändern!“
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