Am Donnerstag den 12. Dezember hat das Ordnungsamt der Stadt Duisburg den Stadtteilladen in der Münzstraße geschlossen und die Räumlichkeiten versiegelt. Laut Angaben des Betreibers hatten die Teilnehmer*innen eines dort stattfindenden Brettspieleabends zehn Minuten, um den Raum zu verlassen.
“Das 47 ist einer der seltenen Orte für Soziokultur in unserer Stadt. Es ist ein kreativer Ort kultureller Teilhabe, Kommunikation und Integration”, stellt Christian Saris, Sprecher des Ortsverbandes Mitte der GRÜNEN Duisburg fest. Er hebt die Bedeutung des Projekts für den Stadtteil hervor: “Der Laden stellt durch Eigenintiative engagierter Vereinsmitglieder offene Kulturangebote bereit, die die Stadt schon lange nicht mehr anbieten kann. Für unseren Bezirk ist das 47 eine Bereicherung. Das konnte man auch am Samstagabend erleben, als sich ca. 80 Menschen vor dem 47 einfanden, um ihre Solidarität zu beweisen und über das Vorgehen der Stadt zu diskutieren.”
Ungeachtet der rechtlichen Bewertung sei eine Schließung in den Augen des Ortsverbandssprechers völlig unverhältnismäßig.
“Eine Schließung sollte nur die ordnungsrechtliche Ultima Ratio sein. Die Verwaltung – aber auch die Politik – in unserer Stadt müssen sich endlich entscheiden, ob sie Orte der Soziokultur fördern möchten oder nicht”, stellte er klar.
Claudia Leiße, Fraktionssprecherin ergänzt: „Wie die Betreiber mitteilten, sollte der Projektladen sowieso gegen Ende des Jahres schließen, da sie sich nicht in der Lage sähen, das vielfältige Programm aus eigener Kraft und mit meist eigenen Mitteln aufrecht zu erhalten. Umso mehr wird deutlich, wie sehr Duisburg ein städtisch co-finanziertes, also strukturell gefördertes soziokulturelles Zentrum benötigt. Deshalb bleiben wir bei unserer Forderung, dass die Erprobungsphase am Standort Stapeltor schnellstmöglich beginnen soll, inklusive Projekt 47.“
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