Duisburg braucht eine Strategie für das PKW-Ladenetz


Ein Elektrofahrzeug anzuschaffen, macht Sinn, wenn sich im öffentlichen Raum ausreichend viele Ladesäulen befinden. Viele Städte treiben flächendeckend und bedarfsorientiert den Ausbau eines E-Ladenetzes voran; Duisburg gehört nicht dazu.

Die Duisburger Grünen fordern die Stadtverwaltung und die städtischen Unternehmen auf, zeitnah eine Planung vorzulegen und mit dem Bau eines modernen Ladenetzes für Elektroautos zu beginnen. Die Grünen hatten für den Stadtplanungsausschuss einen Antrag gestellt, der Eckpunkte für ein solches Ladenetz festlegen sollte. Der Antrag wurde aber von einer Mehrheit, angeführt von SPD und CDU, abgelehnt.

„Wir Grünen stellen fest, dass die Verwaltung bis jetzt keine Vorgaben für den Aufbau eines Ladenetzes außer einigen Planzahlen von der Politik erhalten hat“, sagt Matthias Schneider, Sprecher für Stadtentwicklung der grünen Ratsfraktion. „Ein ordentliches und tragfähiges Konzept beinhaltet beispielsweise die Standortbestimmung, nämlich dass Ladestationen da gebaut werden, wo die E-Autos auch tagsüber stehen. Sie müssen mit Ökostrom gespeist werden, damit die E-Autos auch wirklich umweltfreundlich sind“, so Schneider.

Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) scheint sich mit der Erstellung eines Plans zu befassen; nach welchen Maßgaben dieser erstellt wird, bleibt unbekannt. Die Grünen kritisieren die mangelnde Transparenz, einen fehlenden Zwischenstandsbericht der Planung und die bisher kümmerliche Ausbeute von ganz vereinzelten Ladestationen im Stadtgebiet. „Die Stadt Duisburg ist bei Elektromobilität insgesamt im Verzug. Andere Kommunen sind in Planung und Ausführung viel weiter, von denen können wir lernen“, so Deborah Rapp, die bei den Grünen die AG Ladenetz koordiniert. „Es braucht jetzt eine stadtweite Planung, auch weil die Menschen daran festmachen, ob sie sich ein Elektrofahrzeug überhaupt anschaffen wollen“, sagt Rapp.

Die Grünen werden das Thema weiterverfolgen und auch Interessierte ermutigen, ihre E-Ladebedürfnisse mit der Verwaltung zu teilen. Dabei geht es um Straßen bzw. Stadtteile, in denen wenig oder gar kein Platz für einen Parkplatz oder eine Garage mit einem Ladeanschluss zur Verfügung steht.

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