Um die Duisburger Bodenschutzsatzung, die dem Schutz der Bevölkerung dient, wird seit vielen Jahren politisch gerungen. 2017 war der Vorschlag der Verwaltung nach jahrelanger Debatte plötzlich vom Tisch und somit der gesundheitliche Umweltschutz ad acta gelegt. Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg unterstützen daher ausdrücklich den erneuten Vorschlag der Verwaltung für die kommende Ratssitzung und fordern das Ende von Scheindebatten. Einige Bezirksvertretungen und zuletzt der Umweltausschuss hatten die Debatte vertagt.
Die jahrzehntelange industrielle Nutzung hat ihre Spuren hinterlassen: Blei, Cadmium und auch Arsen wurde in Bodenproben festgestellt; davor soll die Duisburger Bevölkerung nun besser geschützt werden. Erstere sind beides Schwermetalle, die hauptsächlich durch Staubniederschläge der Metallindustrie in die Böden gelangt sind. Dort haben sie sich angereichert und werden durch den Verzehr von angebautem Gemüse zur Gefahr. Für Babys und Kleinkinder ist der Kontakt mit der belasteten Erde noch schlimmer, sodass sie dort gar nicht spielen sollten. Cadmium schädigt die Leber und die Nieren, kann Blutarmut auslösen und verringert die Knochendichte. Blei schadet dem Nervensystem, hemmt die Blutbildung und schlägt sich auf Verdauung, Nieren und das Herz-Kreislauf-System nieder.
Dieser gesundheitlichen Gefahren ist sich die Verwaltung schon lange bewusst und hat reagiert. Mit der bereits vor acht Jahren angekündigten Bodenschutzsatzung könnten Anwohner*innen endlich Sicherheit und Schutz bekommen. Die Fraktionssprecherin der GRÜNEN, Anna von Spiczak, will jetzt Ergebnisse: „Es ist skandalös, dass die Gesundheit der Bürger*innen, insbesondere die der Kinder, so lange hinter dem vermeintlichen Beratungswunsch der beiden großen Fraktionen zurückstecken musste. Nun haben die ersten Gremien die Debatte erneut vertagt oder es wurden die gleichen Gegenargumente vorgebracht wie damals.“
Eine finanzielle Abwertung der Immobilienwerte ist die Befürchtung der Haus- und Grundstückseigentümer*innen, sobald ein Bodenschutzgebiet ausgerufen wird – sogar von einer stückweisen Enteignung sei die Rede. Und das, obwohl Maßnahmen wie Bodenproben und Sanierungshilfen sowohl Gewissheit über die tatsächliche Belastung als auch Abhilfe und Schutzmaßnahmen versprechen. Anna von Spiczak verweist auf die Faktenlage: „Die von neutraler Seite durchgeführten, umfassenden Bodenuntersuchungen des Duisburger Stadtgebietes haben eindeutige Ergebnisse geliefert. Die Verwaltung will auf dieser Grundlage die Bodenschutzsatzung einführen, aber wird von den Fraktionen der SPD und CDU in sämtlichen Gremien torpediert. Das muss zum Schutz der Gesundheit der Menschen in unserer Stadt ein Ende haben! Wir GRÜNEN werden dieser Vorlage selbstverständlich zustimmen, weil wir uns unserer Verantwortung im Sinne der Gefahrenabwehr bewusst sind. Wir hoffen sehr, dass auch die anderen Fraktionen ein Einsehen haben werden.“
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