Politische Arbeit von Eltern ermöglichen


Kommunalpolitik wird von den Mitgliedern der Fraktionen ehrenamtlich betrieben. Familien mit kleineren Kindern haben entsprechend Betreuung nötig, wenn Mama und/oder Papa in Ausschüssen sitzen. Besonders Alleinerziehende scheuen daher den Gang in die politische Mitwirkung. Die Grünen im Rat der Stadt Duisburg fordern deshalb in ihrem Antrag eine Kinderbetreuung für die Gremiensitzungen.

Um Duisburg für Familien attraktiver und lebenswerter zu gestalten, braucht es Mütter und Väter in den kommunalpolitischen Gremien. Sie bringen Sichtweisen und Forderungen ein, die der Lebenswirklichkeit von Kindern und Eltern gerecht werden und sollten mit starker Stimme für die Entwicklung einer familienfreundlichen Stadt eintreten können. Diese Teilhabe wird verhindert durch Gremientermine am Nachmittag, Abend oder kurzfristige Sondersitzungen, wenn man nicht weiß, wohin mit den Kindern. Besonders Familien mit nur einem Elternteil sind davon betroffen und entsprechend benachteiligt. Eine grundsätzliche Kinderbetreuung für die kommunalpolitischen Gremien, wie es der grüne Antrag vorsieht, steht deshalb für Chancengleichheit, Mitgestaltung und der Verjüngung der Gremien. Praktisch sähe es so aus, dass die Verwaltung abfragt, in welchem Gremium Kinder zu betreuen sind und nahe Räumlichkeiten und Betreuungskräfte organisiert. Mit diesem zuverlässigen Betreuungsangebot während der Sitzungstermine ließen sich mehr Eltern für politische Ämter gewinnen.

Die Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses, Dr. Nazan Şirin von der grünen Ratsfraktion, erläutert: „Die Gremienbesetzung in Duisburg spiegelt nicht die Gesellschaft wider, sondern wird vorrangig durch ältere, männliche oder kinderlose Mitglieder geprägt. Die Gründe liegen auf der Hand bzw. im Kinderwagen: Um die politische Teilhabe von Familien und besonders von Müttern zu ermöglichen, ist eine zuverlässige Kinderbetreuung während der Sitzungen nötig und sinnvoll. Kinder dürfen nicht als Hemmschuh gelten, wenn es um das Engagement bei politischen Prozessen geht. Wer sich kinderfreundlich nennen will, muss auch elternfreundliche Bedingungen schaffen. “

Zwar bekommen politisch aktive Eltern eine private Kinderbetreuung in Teilen finanziell vergolten, aber der organisatorische Mehraufwand, eine verlässliche und flexible Person zu finden, ist groß. Dieser monetäre Posten fiele für die Kommune weg und könnte stattdessen in die Gremienkinderbetreuung fließen.

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