Die verweigerte Annahme der Mercator-Ehrennadel durch den Kulturschaffenden Eckart Pressler offenbart die Schwachstelle der Duisburger Kulturpolitik: Anerkennung gibt es inzwischen für die freie Szene, an Unterstützung und Geld mangelt es weiterhin. Die grüne Ratsfraktion teilt diese Forderung seit langem.
Der freien Kulturszene in Duisburg mangelt es nicht an kreativen Köpfen oder Engagement. Im Gegenteil: Im Laufe der Zeit haben sich Angebote entwickelt, die alle Menschen ansprechen, durch sie gestaltet werden und abseits von Hochkultur und Mainstream die kulturelle Landschaft dieser Stadt bereichern. Möglich ist das durch Eigeninitiative, viele ehrenamtliche Stunden und den Wunsch, etwas zu bewegen. Die Stadt hat dies aufgrund von Sparhaushalt und einer eher konservativ ausgerichteten Kulturvorstellung in den letzten Jahren nur spärlich unterstützt.
Die grüne Ratsfraktion stellt seit Jahren Anträge in den politischen Gremien der Stadt, um mehr finanzielle und organisatorische Unterstützung der freien Szene möglich zu machen. Diese Anträge werden in der Regel mehrheitlich abgelehnt, dabei sind die frischen Formate durchaus erfolgreich. Eine Grundförderung gibt es von städtischer Seite für manche Projekte, aber die Auswahlkriterien sind nicht für alle transparent. Die grüne Ratsfrau Parisa Najafi Tonekaboni dazu: „Wir bedauern, dass Eckart Pressler die Ehrung für seine kulturellen Verdienste ablehnt, können seine Haltung aber nachvollziehen. Er legt damit den Finger in die städtische Wunde, die freie Szene nur unzureichend zu fördern und wenig ernst zu nehmen. Das Engagement der Kreativen zahlt sich bereits durch viele Besucher*innen und begeistertes Feedback aus. Eine Großstadt wie Duisburg braucht diese Angebote und sollte sie auch finanziell würdigen.“
Ein Beispiel für fehlendes Geld ist das beliebte Platzhirschfestival: Es pausiert in diesem Jahr, weil die Risiken und Verluste zu hoch wurden.
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