Seit Jahren kein Lebenszeichen von Cradle2Cradle


Von den Vorteilen war die Ratsmehrheit überzeugt, als 2021 der grüne Antrag „Duisburg soll Cradle2Cradle-Kommune werden“ beschlossen wurde. Das Konzept: Maximale Kreislaufwirtschaft bei Neubauten schont Ressourcen und beeinflusst die Klimabilanz positiv. Viele städtische Bauten sind in Planung, aber von Cradle2Cradle ist keine Rede mehr.

Das Konzept von Cradle2Cradle besagt, dass bereits in die Planung einbezogen wird, wie Gebäude nach ihrer Nutzung rückgebaut und recycelt werden können. Die Baustoffe haben so „mehrere Leben“ und können weiterverwendet werden. Damit entsteht eine Vereinbarkeit von Arbeit, Natur und Technik.

Die niederländische Stadt Venlo hat das Prinzip vor Jahren erfolgreich eingeführt. Sie geht im ökologischen Sinne mit gutem Vorbild voran, fördert Innovationen und bindet junge Talente an sich. Die Stadt Duisburg könnte ihre Bauprojekte ebenfalls nachhaltig mit diesem oder einem ähnlichen Konzept planen, aber der durch Oberbürgermeister Sören Link zugesagte „qualitativ hochwertige Bericht bis Ende des Frühjahrs 2022“ ist nicht erschienen. Damit hätte man eine objektive Entscheidung für zukünftige Bauprojekte wie die neuen Schulen fällen können.

Die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Anna von Spiczak, verliert die Geduld: „Obwohl die Mehrheit des Rates dafür war, obwohl Oberbürgermeister Link selbst in Venlo war und das Konzept Cradle2Cradle gut fand, hat sich nichts bewegt. Auf den zugesagten Bericht der Verwaltung warten wir jetzt drei Jahre, ohne den geht es nicht weiter. Unterdessen baut die Stadt immer noch nach Standards von vorgestern und achtet nicht darauf, welche Klimalast sie zukünftigen Generationen aufbürdet. Von der Förderung neuer Technologien und innovativer Start-up-Unternehmen ganz zu schweigen.“

Beim neu gebauten Straßenverkehrsamt kamen kürzlich Zweifel am klimafreundlichen Bauen der Stadt auf: Eine sehr kleine Photovoltaikanlage auf dem großen Dach bleibt weit unter ihren Möglichkeiten zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien. Die Gebäude sollen 50-60 Jahre halten und erfüllen bereits beim Bau nicht die Ansprüche an einen klimaneutralen Betrieb.

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