Die Stadt Duisburg profitiert durch Steuereinnahmen vom Glücksspiel. Deshalb soll sie nach Meinung der GRÜNEN auch ihrer Verantwortung gerecht werden und die Menschen vor den negativen Auswirkungen einer Spielsucht schützen. Besonders Jugendliche sollen durch mehr Prävention und Beratung vor dem Teufelskreis bewahrt oder daraus befreit werden (hier geht’s zum Antrag).
Die Digital Natives von heute wachsen selbstverständlich mit elektronischen Spielen auf. Darin werden oft Zusatzfunktionen angeboten, die durch echtes Geld zu erwerben sind. Diesen In-game-Käufen wird Suchtpotenzial beigemessen, da die Spielenden Vorteile erhalten, die sie bei der kostenlosen Variante nicht hätten. Oft weiß man vor der Zahlung nicht genau, was man an Vorteilen bekommt, sodass auch der Zufallsfaktor wie beim Glücksspiel gegeben ist. Der Einstieg in die Zockerwelt ist schleichend und vollzieht sich unauffällig. Mit der Volljährigkeit haben die jungen Leute offiziell Zugang zu Casinos, Spielhallen oder zum Automaten in der nächsten Kneipe. Auch online ist dann Glücksspiel mit hohen Einsätzen möglich. Ungehemmtes Spielverhalten kann richtig ins Geld gehen und eine verheerende Abwärtsspirale beginnen.
Es wird kritisch, wenn man dem Impuls zu spielen nicht mehr widerstehen kann, wenn man den Einsatz erhöht, um einen Kick zu erreichen oder wenn man sein problematisches Spielverhalten versteckt. Eine Spielsucht schafft private und finanzielle Probleme, die sogar existenzbedrohend werden können. Deshalb ist Prävention wichtig, um im Vorfeld aufzuklären und die Mechanismen des Glücksspiels aufzudecken. Außerdem sollen die Beratungsmöglichkeiten bei Suchtverhalten ausgebaut werden. Die bestehenden Präventions- und Beratungsstellen stoßen wegen der Vielfalt der Süchte und des hohen Bedarfs an ihre Grenzen und brauchen mehr Personal.
Der Sprecher der grünen Ratsfraktion, Felix Lütke, sieht die Stadt in der Verantwortung: „Wir können unsere junge Generation nicht einfach den Gefahren einer Suchterkrankung aussetzen und sagen, Ihr macht das schon! Die Gefährdung ist hoch und die Folgen können schwerwiegend sein, von Geldverlust, Obdachlosigkeit bis zum Selbstmord ist alles möglich. Deshalb müssen die jungen Leute altersgerecht informiert, geschützt und beraten werden, wenn sie in eine Sucht gerutscht sind. Die Stadt profitiert vom lokalen Glücksspiel, dann soll sie dessen Risiken auch minimieren.“
Per Ratsbeschluss wurde zu Beginn des Jahres der Steuersatz für Spielautomaten in Duisburg auf 24 % angehoben. Die Mehreinnahmen für den städtischen Haushalt werden auf rund 940.000 € geschätzt.
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