NS-Dokumentationszentrum

Verleihung des Rheinlandtalers

Duisburg, 20.03.2006 – Das Mercatorzimmer ist die gute Stube im Duisburger Rathaus und stets der Ort, an dem Menschen zu Feierlichkeiten zusammen kommen und Persönlichkeiten geehrt werden. Aber wahrscheinlich hat das Mercatorzimmer selten eine solch feierliche und ergreifende Stunde erlebt, wie gestern bei der Verleihung des Rheinlandtalers an Bruno Bachler.

 

Auf Vorschlag der grünen Bürgermeisterin Doris Janicki wurde diese Auszeichnung von der stellvertretenden Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland, Corinna Beck, an den 82jährigen Widerstandskämpfer verliehen.

 

„Bruno Bachler ist wie kaum eine andere Persönlichkeit in Duisburg und darüber hinaus untrennbar mit den Begriffen wie Zivilcourage und Engagement für Frieden und Freiheit verbunden,“ weiss die grüne Bürgermeisterin und war hoch erfreut, dass die Verleihung des Rheinlandtalers bei vielen Duisburger Politikerinnen und Politikern Beachtung gefunden hatte: „Mit Bruno Bachler ehren wir einen Menschen, der trotz seiner harten Jugend und seines steten Kampfes gegen Rechts, gegen Faschismus und Ungerechtigkeit immer seine Menschlichkeit beibehalten hat. Dass sein Engagement für den Frieden und für die Freiheit viele Menschen über alle Parteien hinweg erreicht hat, sieht man an der Resonanz der Veranstaltung.“

 

Neben den offiziellen Gästen und Freunden von Bruno Bachler war nicht nur Alt-Oberbürgermeister Josef Krings zugegen, auch Schülerinnen des Sophie-Scholl-Berufskollegs hatten von der Ehrung Bruno Bachlers erfahren und ließen es sich nicht nehmen, dem Geehrten zu gratulieren.

 

Bruno Bachler und sein kürzlich verstorbener Freund, Karl-Heinz Winstermann, waren die Initiatoren der heutigen Dauerausstellung „Wider das Vergessen“, die seit 1997 in Kasslerfeld eine Anlaufstelle für zahlreiche Schülerinnen und Schüler ist. Zuvor hatten die beiden Antifaschisten die Ausstellung unter großen Mühen persönlich in viele Duisburger Schulen transportiert. Diese Ausstellung wird auch ein Herzstück des geplanten Duisburger Dokumentationszentrums sein, das Bündnis 90/Die Grünen schon seit Jahren fordern und jetzt endlich auch durchgesetzt haben.

 

Insofern haben Bruno Bachler und sein langjähriger Mitstreiter Karl-Heinz Winstermann auf vielen Ebenen in Duisburg wichtige Eckpunkte für eine gerechte und friedliche Gesellschaft gesetzt. Für Doris Janicki ist dabei die vor allem die engagierte Arbeit gegen Rechts mit Jugendlichen von außerordentlicher Wichtigkeit: „Ich habe Bruno Bachler häufig bei Führungen und Vorträgen erlebt und weiss, wie sehr er Jugendliche sowohl berühren als auch aufrütteln kann. Und genau das brauchen wir hier in unserer Stadt und in unserem Land.“

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