Duisburg, 30.03.2006 – „Das Clauberg Gymnasium als integrative Institution im Duisburger Norden ist aus meiner Sicht in seiner jetzigen Form schützenswert und sollte nicht geschlossen, sondern noch weiter gefördert werden“, so Ozan Aksu, Mitglied des Hauptarbeitskreises Migration und sachkundiger Einwohner im Schulausschuss für Bündnis 90/Die Grünen. Der angehende Diplom-Ingenieur spricht aus eigener Erfahrung, hat er doch im Jahr 1999 das Abitur an eben diesem Gymnasium gemacht.
Aksu weist auf die Besonderheit des Clauberg Gymnasiums hin: „Die Schule hat als eine von landesweit 20 Gymnasien Türkisch als mögliche zweite Fremdsprache im Abiturangebot. Sie ist das einzige Gymnasium im Duisburger Norden mit Ganztagsangebot, d.h. Förderunterricht und Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag“. In einem Bezirk mit hohem Migrationsanteil sei dies eine Gelegenheit für Eltern aus niedrigeren Bildungs- und Einkommensschichten ihr Kind ausreichend fördern zu lassen, so Aksu weiter. Dazu gehören auch die Auffangklassen, die Kindern von Spätaussiedlern oder Asylbewerbern in intensivem Unterricht die deutsche Sprache vermitteln und sie auf den normalen Schulunterricht vorbereiten.
„In unmittelbarer Nähe befinden sich nur das Elly-Heuss-Knapp Gymnasium, das aus meiner Sicht bereits zu überfüllt ist, und das Abtei-Gymnasium mit dem Sonderstatus der katholischen Privatschule“, so Aksu. Den Eltern sei es nicht zuzumuten ihre Kinder in Klassen mit über 30er Stärken einschreiben zu müssen, oder sie in Walsum oder Meiderich auf ein Gymnasium zu schicken.
Das Clauberg Gymnasium ist mit seinen Kooperationen ein fester Bestandteil des Duisburger Nordens. Es gibt nicht nur zahlreiche Kooperationskurse mit den Schulen in der Umgebung, z.B. gemeinsamer Oberstufenunterricht mit den Gesamtschulen Hamborn-Neumühl oder der Leibniz-Gesamtschule. Außerdem wird die Möglichkeit Türkisch als zweite Fremdsprache zu wählen, auch den Schülern der August-Thyssen-Realschule angeboten. Es werden auch Projekte im Stadtteil mitgestaltet und unterstützt, dazu gehört beispielsweise die Zusammenarbeit im „Netzwerk Dichterviertel“ mit der Rhein-Lippe-Wohngesellschaft, mit den Jugendzentren der Region, dem Mädchenzentrum Mabilda, sowie der Universität Duisburg-Essen. Sogar internationale Projekte, so etwa als „Unesco-Projektschule“, „Comenius-Schule“ oder diverse Schüleraustauschprojekte mit Partnerschulen aus Haci Bektas (Türkei) und Citadella (Italien) wurden durchgeführt.
Für Aksu geht es im Fall Clauberg nicht nur um 39 Schüler die umverteilt werden müssen, es geht um den gesamten Duisburger Norden. Durch seine Kooperationen ist auch der Erhalt der Oberstufe der Gesamtschule Neumühl in höchstem Maße gefährdet. Nächstes Jahr müssten wieder potentielle Clauberg-Schüler und die Schüler des jetzigen zehnten Jahrgangs, sowie noch einmal 30-40 potentielle Oberstufen-Schüler umverteilt werden. „Wenn dann noch die Oberstufe der Gesamtschule Neumühl zusammenbricht ist das Chaos im Duisburger Norden perfekt“, so Aks
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