Duisburg, 05.11.2007 – Ohne die Stadt Duisburg rechtzeitig im Vorfeld zu informieren, hatte die Bezirksregierung als Schulaufsichtsbehörde bereits im März 2006 per Erlaß den Schulleiter des Clauberg-Gymnasiums angewiesen, wegen der niedrigen Anmeldezahlen keine Eingangsklasse zu bilden, also keine Kinder mehr in Klasse 5 aufzunehmen. Darüber hinaus hat sie massiv auf die Schließung des Gymnasiums gedrängt, obwohl schon zum damaligen Zeitpunkt klar war, dass von der Stadt ein detaillierter Schulentwicklungsplan erarbeitet wurde, der Grundlage für eine ausführliche bildungs- und schulpolitische Diskussion und Entscheidungsfindung in den zuständigen Ratsgremien werden sollte.
Dazu Ingrid Fitzek, die schulpolitische Sprecherin der GRÜNEN Ratsfraktion: „Mit großem Befremden haben wir von GRÜNER Seite damals das widersprüchliche Verhalten der Bezirksregierung zur Kenntnis genommen. Einerseits wurde und wird die Zusammenarbeit im Rahmen der Duisburg-Konferenz gepflegt. Aber dann, als endlich auf Initiative von CDU und GRÜNEN mit der Schulentwicklungsplanung ernst gemacht wurde, ist es mit der Kooperation nicht mehr weit her. Unsere Absicht war es, im Zuge der Schulentwicklungsplanung systematisch die Stärken und Schwächen von Schulstandorten aber auch der Bildungssituation insgesamt in den Stadtbezirken zu betrachten. Diese Analyse sollte die Grundlage für eine Entscheidung auch beim Clauberg-Gymnasium sein. Diesem sachgerechten Vorgehen hat sich die Bezirksregierung beim Clauberg-Gymnasium nun gut eineinhalb Jahre in den Weg gestellt.“
Als im März 2007 nach ausgiebiger Diskussion in den verschiedenen Gremien der Schulentwicklungsplan vom Rat mir großer Mehrheit verabschiedet wurde, war der politische Wille der Stadt, wie es mit dem Clauberg-Gymnasium weitergehen soll, klar formuliert. Angesichts des beständigen Drängens der Bezirksregierung auf Schließung in Kombination mit dem verfügten Aufnahmestopp sollten zumindest die qualitativ besonderen Angebote des Clauberg-Gymnasiums, die gerade die SchülerInnen und Eltern schätzen, erhalten und für die Schullandschaft im Duisburger Norden in besonderer Weise nutzbar gemacht werden. Kurzum die Bildung eines Oberstufenzentrums im Hamborn wurde beschlossen und damit ein gleitender Übergang für die SchülerInnen vom Clauberg-Gymnasium in das zu entwickelnde neue System. Die rechtliche Grundlage für diese Überlegungen bieten §4 und §25 des nordrhein-westfälischen Schulgesetzes.
Erneut hat sich die Bezirksregierung diesem konstruktiven Vorgehen verweigert und der Weiterentwicklung der Oberstufenlandschaft in Hamborn unter Einbeziehung der qualitativen Stärken des Clauberg-Gymnasium einen Riegel vorgeschoben. In der Sitzung des Schulausschusses am 16.10.2007 hat der Vertreter der Bezirksregierung dann auch ausdrücklich hervorgehoben, dass das Land kein Interesse an so einen Modell hat und es deshalb auch nicht genehmigen wird.
Dazu Ingrid Fitzek: „Ich bin über das destruktive Vorgehen der Bezirksregierung empört! Die Bezirksregierung hat im Schulausschuss für die Ablehnung des Oberstufenzentrums kein einziges Argument genannt außer, dass das Schulministerium keine Modelle dieser Art will. Offensichtlich steht nicht die schulische Zukunft der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund geschweige die Weiterentwicklung der Bildungslandschaft, sondern ideologische Überlegungen. Dagegen ist es unser Ziel, die Bildungssituation im Duisburger Norden zu verbessern. Wir wollen erreichen, dass mehr Jugendliche einen guten Schulabschluss machen und vor allem Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungshintergrund schulisch besser gefördert werden. Der Beschluss der heute im Rat gefasst wird, muss sich zwar mit der aufgezwungenen Auflösung des Clauberg-Gymnasium befassen, die notgedrungen auch von der Schulkonferenz getragen wird. Uns ist es aber wichtig hervorzuheben, dass er ebenso eine Perspektive bei der Profilbildung beinhaltet, denn trotz des Nein Zum Oberstufenzentrum sollen nach wie vor wesentliche Angebote des Clauberg-Gymnasiums erhalten und zusammen mit den weiterführenden Schulen im Stadtteil weiterentwickelt werden. Diesen Prozess werden wir von GRÜNER Seite konstruktiv begleiten.“
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