Umwelt

Umweltzone Ruhrgebiet: Schlag ins Gesicht für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger

Grüne Ratsfraktion kritisiert, dass sich offensichtlich die Wirtschaftslobbyisten bei der Landesregierung durchgesetzt haben

Duisburg, 12.02.2008 – Zu den Meldungen, dass sich die Landesregierung darauf geeinigt habe, im Ruhrgebiet lediglich kleine Umweltzonen um stark belastete Straßen einzurichten, fand der Sprecher der grünen Ratsfraktion und Vorsitzende des Umweltausschusses Prof. Dieter Kantel deutliche Worte: „Dies ist ein Schlag ins Gesicht für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Die schwarz-gelbe Landesregierung beugt sich offensichtlich dem Druck der Wirtschaftslobbyisten. Die Umwelt- und damit die Gesundheitsaspekte spielen leider nur eine Statistenrolle. Das ist höchst fahrlässig, denn die jetzige Lösung führt nur zu Ausweichverkehren und damit lediglich zu einer Verlagerung der Probleme.“

 

Auch die IHK Duisburg hat sich für Kantel in dieser Angelegenheit unrühmlich hervorgetan, indem sie die hochgiftigen Belastungen durch den Autoverkehr verharmlose. Schadstoffärmere, gefilterte Fahrzeuge brächten genau da etwas, wo die Menschen lebten. Sich angesichts der Auswirkungen für die Gesundheit darauf zurück zu ziehen, dass es keine europarechtliche Verpflichtung zur Festlegung einer Umweltzone gäbe, hält Kantel für zynisch: „Da hat offensichtlich jemand den Sinn von Lobbyarbeit falsch verstanden.“

 

Als Folge des Verzichts auf eine große Umweltzone kommt es für den grünen Umweltpolitiker nun genau zu den Wettbewerbsverzerrungen, die die IHK immer angeprangert habe. Die Innenstadt von Duisburg werde demnach wohl bald eine Umweltzone sein, während man das CentrO in Oberhausen weiterhin mit den alten Dreckschleudern anfahren könne. Wer die Gesundheit der Menschen schützen und zudem gleiche Bedingungen für die lokale Wirtschaft haben wolle, der hätte sich schon für eine flächendeckende Umweltzone einsetzen müssen, so Kantel. Mit dem faulen Kompromiss der Landesregierung sei es dafür aber wohl nun zu spät.

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