Anna von Spiczak

GRÜNE fordern dringende Überarbeitung der teilräumlichen Strategiekonzepte

In der kommenden Ratssitzung am Montag soll ein weiterer Baustein im Konzept „Duisburg.2027“ verabschiedet werden. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat dazu einen eigenen Änderungsantrag mit konkreten Überarbeitungswünschen eingereicht.

Dazu erklärt Claudia Leiße, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg:

„Wir als GRÜNE können den Teilräumlichen Strategiekonzepten in der vorliegenden Fassung nicht zustimmen. Durch unseren Änderungsantrag fordern wir als Fraktion ein Planungskonzept für Duisburg ein, dass die Zielsetzung einer wirklich nachhaltigen Stadtentwicklung im Auge behält. Für uns gehört ein schonender Umgang mit der vorhandenen Fläche genauso dazu, wie der Schutz von Freiräumen und dem Vorrang von Innenentwicklung vor Außenentwicklung, wie der Rat 2011 schon beschlossen hat. Daher fordern wir eine Überarbeitung der Vorlage, die diese Punkte konsequent berücksichtigt.”

Grundsätzlich sprechen sich die GRÜNEN nicht gegen die Entwicklung von neuen Gewerbe- und Wohnbauflächen in Duisburg aus. Sie fordern allerdings ein Flächennutzungskonzept, das eine qualitative Infrastrukturentwicklung verfolgt und keine Quantitative. Sie setzen auf „Erhalt vor Neubau“ und wollen die bestehende Infrastruktur pflegen und erhalten, bevor neue Versieglungen vorgenommen werden. Duisburg ist aus den unterschiedlichsten Gründen eine schrumpfende Stadt, doch diese Entwicklung scheint in diesem sehr kleinteilig gehaltenen Entwicklungsansatz nicht berücksichtigt.

“Wir fordern einen integrierten, gesamtstädtischen Ansatz, der sich nicht im Klein-Klein verliert sondern sich mit den wirklichen Herausforderungen der zukünftigen Stadtentwicklung auseinandersetzt. Der derzeit noch gültige Flächennutzungsplan ist mehr als 30 Jahre alt und wurde erstellt, als Duisburg noch eine Großstadt mit fast 600.000 Einwohnern war. Reserveflächen, die bisher nicht bebaut sind, brauchen wir nicht mehr für Wohnungsbau vorzuhalten. Wir müssen in den Bestand investieren, der nicht mehr heutigen Vorstellungen entspricht.“ ergänzt Claudia Leiße.

 

Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der Ratsfraktion ergänzt:

„Für uns ist es völlig inakzeptabel, dass die Stadt Duisburg Landschaftsschutzgebiete in einer noch nie da gewesenen Größenordnung von 75 Fußballfeldern (75 ha), 100 ha Freiraum und 20 ha Wald für neue Wohn- und Gewerbegebiete umwandeln möchte. Gerade in Bezug auf den Klimawandel mit vorhergesagter Zunahme von Stürmen und Starkregen ist eine so weitgehende Versiegelung und Zerstörung von Grünflächen und Wald kontraproduktiv. Daher fordern wir, diese Flächen als Freiräume zu schützen und nicht für die Planung von Baugebieten vorzusehen. Auch das älteste Landschaftsschutzgebiet der Stadt, der Wald hinter dem Universitätsgelände mit mehr als 200 Jahre altem Baumbestand, wäre von dieser Neuplanung betroffen. Wir fordern eine Sicherung dieser Freiflächen, insbesondere dort, wo sie in wohnraumnähe einen wichtigen Beitrag zur Erholung und zur Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger darstellen.“

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