Zur den geplanten Umbau- und Abrissmaßnahmen an der GGS Albert-Schweitzer-Straße, erklärt Anna von Spiczak, Ratsfrau aus Duisburg-Süd und selbst wohnhaft in Huckingen:
„Nach der Schließung des Grundschulstandorts an der Schulz-Knaudt-Straße, ist die GGS an der Albert-Schweitzer-Straße die einzig verbliebende Grundschule in Huckingen. Da auch Schülerinnen aus den angrenzenden Stadtteilen diese Schule besuchen, ist sie bereits jetzt die größte Grundschule in Duisburg. Durch die geplante Erweiterung der Wohnbebauung, beispielsweise am Alten Angerbach, ist in Zukunft weiterhin mit steigenden Schülerinnenzahlen zu rechnen. Die derzeit mögliche Hinzuziehung der Räumlichkeiten der alten Förderschule, die auch eine inklusive Beschulung ermöglicht, soll nun lukrativer Wohnbebauung weichen. Das ist für uns nicht akzeptabel! Daher ist es an der Zeit, dass die Stadt Duisburg ein pädagogisches Konzept für den Schulstandort entwickelt, in dem neben der personellen auch in die räumliche Ausstattung den Bedürfnissen der Schüler*innen angepasst wird und nicht umgekehrt. Wenn wir die Ziele eines inklusiven und integrativen Schulbetriebs realisieren wollen, brauchen wir auch die notwendigen Räumlichkeiten dafür. Daher darf in Duisburg keine Schule mehr abgerissen werden!“
Dr. Sebastian Ritter, Mitglied der Bezirksfraktion und 2. stellv. Bezirksbürgermeister ergänzt:
„Natürlich begrüßen wir es, dass der Bund durch Programm wie KIDU für Kommunale Investitionen auferlegt und somit dazu beiträgt, den Investitionsstau vor Ort abzubauen. Es ärgert uns aber, dass sich im Maßnahmenkatalog hinter der Formulierung ‚Energetische Komplettsanierung‘ eine derartige Umstrukturierung des Schulstandorts steht – ein Schulstandort wohlgemerkt, den Lehrerinnen, Eltern und Schülerinnen für gut befinden. Die einzelnen Fördermaßnahmen müssen bis Ende 2018 abgeschlossen sein, aufgrund der Kurzfristigkeit bleibt die Diskussion und Abwägung bezüglich Details meist auf der Strecke. Die politische Diskussion verläuft dann stets nach dem Prinzip „Friss oder Stirb“, also entweder machen wir das jetzt so oder die Fördergelder fließen in ein anderes Projekt, in einem anderen Bezirk. Das ist ein Politikstil, den wir so nicht akzeptieren! Für derart weitreichende Entscheidungen muss eine umfassende Information der Bürgerinnen aber auch der Mandatsträger*innen in den Gremien gewährleistet sein.“
Hintergrund:
Ende vergangenen Jahres wurde die geplante Neugestaltung des Schulstandortes an der GGS Albert-Schweitzer Straße in Duisburg-Huckingen bekannt. Neben dem Neubau von Gebäuden, sieht die Umstrukturierung vor allem den Abriss der Räumlichkeiten der alten Förderschule und der jetzigen Turnhalle vor, um diese Grundstücke für Wohnbebauung zu veräußern. Dabei werden die Räume der Förderschule derzeit als Fachräume, wie Computerräume oder Werkräume genutzt und auch die vom Betreuungsverein angebotene Nachmittagsbetreuung findet hier statt. Gegen die Verkleinerung des Schulgeländes hat sich bereits die Elterninitiative „Bildung braucht Platz“ formiert, die Bündnis 90/Die Grünen ausdrücklich unterstützen.
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