GRÜNE: Kurzfristig eine gute Lösung. Langfristig fehlt das Konzept
Vom NRZ-Bericht über die Wiedereröffnung der Stadtteilbibliotheken Neumühl und Beeck zum 5. September überrascht, nehmen Melih Keser, Grüner Bezirklsvertreter in Meiderich/Beeck und Claudia Leiße als Grünes Mitglied im Kulturausschuss Stellung.
Melih Keser: „Ich als GRÜNER Bezirksvertreter in Meiderich/Beeck bin erfreut über die Wiedereröffnung der Stadtteilbibliotheken in Beeck und Neumühl. Wir haben das Thema seit Januar angesprochen. Der Kampf hat sich nun gelohnt. Unverständlich ist, dass die Ankündigung nicht aus der Verwaltung sondern direkt von der SPD-Spitze kommt. Anfragen und Anträge zur Bibliotheksschließung kamen unter anderen auch von GRÜNEN. Sowohl in der Bezirksvertretung als auch im Kulturausschuss herrschte Einstimmigkeit für die schnelle Wiedereröffnung der Stadtteilbibliotheken. Die SPD versucht nun den Erfolg nur für sich zu verbuchen.“
Das Vorgehen der SPD verstärkt den schon früher gewonnenen Eindruck, dass in Duisburg nicht in politischen Gremien sondern von Einzelpersonen mit dem richtigen Parteibuch entschieden wird. Zudem bleiben wichtige Fragen offen. Im gestern erschienen Artikel heißt es, das Fachpersonal werde bis zum 31.12.18 von Octeo-Mitarbeitern unterstützt. Woher kommt das Fachpersonal? Die Stadtteilbibliothek wurde doch gerade wegen des Fehlens von Bibliothekar*innen geschlossen. Welche Qualifikation haben die Octeo-Mitarbeiter und wie werden sie bezahlt? Ist der Einsatz von fachfremdem Personal nun der erste Schritt zu dauerhaften Einsparmaßnahmen auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger, die auf fachliche Beratung verzichten müssen und auf Kosten des Berufsstandes der Bibliothekar*innen, deren Tätigkeit dadurch abgewertet wird?
Claudia Leiße, Mitglied im Kulturausschuss: „Gerade in den kleinen Stadtteilbibliotheken ist eine fachliche Expertise wichtig. Das Fachpersonal muss einen guten Überblick über die Bedürfnisse ihrer Leser*innen haben und bei Fernausleihen zum passenden Buch raten können. Das ist mit Aushilfskräften nicht zu machen.“
Wie schon in der April-Sitzung des Kulturausschusses mahnt Claudia Leiße die Verwaltung an, schnellstmöglich ein Konzept zu den Stadtteilbibliotheken vorzulegen.
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