Antifaschismus

Duisburg muss Verantwortung übernehmen

Um eine aktive Erinnerungskultur voranzubringen, werden die GRÜNEN im nächsten Kulturausschuss zwei Anträge stellen. Im ersten Antrag soll sich die Stadt dazu verpflichten, sich mit historisch belasteten Straßennamen auseinanderzusetzen. Im zweiten Antrag soll beschlossen werden, das Mosaik aus Stolpersteinen endlich an einen geeigneten Platz zu versetzen.

Duisburg, 20. August 2020. Seit Jahren gibt es Unmut in Duisburg über die Lüderitzallee. Bereits 2019 gab es diesbezüglich Anträge in der Bezirksvertretung Süd die Straße umzubenennen, die aber abgelehnt wurden.

Die Lüderitzallee ist nur ein Beispiel für einen Straßennamen im Duisburger Stadtbild, der, nach heutigem Kenntnisstand, eine historisch negativ belastete Person ehrt.

„Für einen Wandel im Umgang mit dem deutschen kolonialen Erbe oder der Zeit des Nationalsozialismus sind diese Straßennamen heute nicht mehr tragbar. Die Stadt muss hier Verantwortung übernehmen und deshalb fordern wir im nächsten Kulturausschuss ein Konzept, was eine gesamtstädtische Bewertung aller Straßennamen vorsieht“, erklärt Claudia Leiße, Fraktionssprecherin der Duisburger GRÜNEN.
„Am Ende dieses Prozesses kann dann die Umbenennung mehrerer Straßen stehen, sodass sich Duisburg dem positivem Beispiel der Städte Freiburg oder Düsseldorf anschließen kann.“

Neben der Überprüfung von Straßennamen fordern die GRÜNEN im Kulturausschuss auch die Verlegung des Standortes des Stolperstein-Mosaiks vom Osteingang des Hauptbahnhofs zum Portsmouth-Platz am Haupteingang.

Der aktuelle Standort wurde 2002 als Übergangslösung gewählt, da sich die Bahnhofsplatte zu diesem Zeitpunkt noch im Umbau befand. In der Niederschrift der damaligen Sitzung der Bezirksvertretung Mitte vom 14.11.2002 ist zu entnehmen, dass eine Verlegung des Bodenmosaiks zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen sollte.

17 Jahre später, in einer Kulturausschusssitzung vom 19.09.2019 erklärte der damalige Kulturdezernent: „Sollte ein anderer Standort politisch gewünscht werden, so müsste hierzu ein entsprechender Entschluss gefasst werden.“

Diesem politischen Wunsch gehen die GRÜNEN mit ihrem Antrag nun nach und fordern zudem die Reinigung des Mosaiks.

„Stolpersteine sind ein elementarer Bestandteil der heutigen Erinnerungskultur und der Aufarbeitung der NS-Diktatur. Es ist daher mehr als überfällig, dass das Mosaik an den Haupteingang des Bahnhofs versetzt wird, damit es dort die notwendige Aufmerksamkeit erfährt.“, so Christian Saris, Ratskandidat für die GRÜNEN (Listenplatz 8).

Hier geht es zu den Anträgen:

Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen: Mosaik Stolpersteine

Antrag der Fraktion Bündnis90/Die Grünen und SPD-Fraktion: Gesamtstädtisches Konzept zur Überprüfung von Straßen-und Platzbenennungen

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