Kevin Galuszka

Wie sah dein Weg in die Politik aus?

Ich arbeite seit zwölf Jahren in der Pflege. Vor drei Jahren entschloss ich mich, nicht mehr nur die katastrophalen Zustände in Gesundheitswesen und der Care-Arbeit bloß zu bemängeln, sondern mich aktiv für die Verbesserung einzusetzen und trat dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe bei. Dort bin ich auch immer noch auf verschiedenste Art und Weise aktiv.

Nach knapp einem Jahr habe ich jedoch gemerkt, dass wirkliche Veränderung in den Grundlagen der Gesellschaft noch andere Hebel braucht und bin unserer Partei beigetreten. Nach knapp einem Jahr durfte ich dann dank des Vertrauens unserer Mitglieder und der Duisburger Bürgerinnen und Bürger mein erstes Amt als Sprecher/ Parteivorsitzender und als Mitglied im Rat der Stadt annehmen und führe beide Aufgaben mit großer Freude aus.

Was treibt dich besonders an?

Ich bearbeite vor allem drei Themenbereiche, welche ich kurz erläutere.

  • Ich komme aus einem Beruf, dessen Sinn und Zweck darin besteht, anderen Menschen zu helfen. Ich fand es immer sehr erschreckend, wie oft Menschen in Care-Berufen nicht ernst genommen oder ihre Anliegen beiseite geschoben wurden. Ich bin in die Politik gegangen, um Menschen, welche sich dazu entschlossen haben, anderen Menschen zu helfen, zu stärken und für ihre Belange einzustehen. Und da spielt es keine Rolle, ob Pfleger*in, Ärzt*in, medizinisches Personal, Sozialarbeiter*in, Lehrer*in, Erzieher*in – die Arbeit dieser Menschen ist die Grundlage unserer funktionierenden Gesellschaft und sie haben es verdient, dass wir uns für sie ins Zeug legen!
  • Der zweite Themenbereich ist die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürger. Ich habe im Laufe der Jahre viele Schicksale gesehen -Menschen, die krank und durch eine gute Therapie gesund wurden. Menschen, die ich trotz einer guten Therapie in den Tod begleiten musste. Menschen, die krank wurden und durch unser reformbedürftiges Gesundheitssystem nicht die Therapie erhalten haben, welche sie womöglich gesund gemacht hätte. In einem der reichsten Länder der Welt muss es unser Anspruch sein, dass jeder Mensch zeitnah die beste Therapie erhält, welche dem neusten Stand der Medizin entspricht. Vor allem mein Schwerpunkt, die mentale Gesundheit wird uns in den kommenden Jahren fordern. Kinder und Jugendliche haben unter den Corona-Schutzmaßnahmen gelitten – wir riskieren, dass eine gesamte Generation an psychischen Spätfolgen leiden wird und das möchte ich nicht hinnehmen. Mit großen Auffangprogrammen und intensiver Präventionsarbeit ohne Stigmatisierung müssen wir unsere Kleinsten schützen – sie sind unsere Zukunft.
  • Der letzte Punkt betrifft das gute und gesunde Leben im Duisburger Westen. Ich bin in Rheinhausen geboren und habe fast mein gesamtes Leben dort gelebt. Natürlich ist auch mir im Laufe der Jahre aufgefallen, dass sich der Westen verändert hat – mal zum Guten, mal zum Schlechten. So manches Unvermögen der Politik in den letzten Jahren hat Vertrauen gekostet. Immer mehr Schwerlastverkehr in Wohnvierteln, immer weniger Kunst und Kultur, keine Entwicklung bei der Cölvebrücke in Rheinhausen oder der Hubbrücke in Walsum. Das möchte ich so nicht stehen lassen. Der Duisburger Westen ist grün und kann durch Klima- und Gesundheitsschutzmaßnahmen noch grüner werden. Der Duisburger Westen ist lebendig und kann durch mehr Angebote von Kunst und Kultur, Konzerte und Bühne noch lebendiger werden. Der Duisburger Westen ist solidarisch und kann durch das Zusammenbringen von Bürgerinnen und Bürgern und die gleichen Chancen für alle noch solidarischer werden. Packen wir es an!

Was sind deiner Meinung nach, die größten Herausforderungen vor denen Duisburg steht?

Neben den oben genannten Punkten, müssen wir die sozio-ökologische Transformation nicht nur in Duisburg, sondern im gesamten Ruhrgebiet schaffen. Der Strukturwandel ist der Schlüssel zum Fortbestehen des Wirtschaftsstandorts Duisburg und die Grundlage für ein gutes Leben der nächsten Generation in unserer Stadt.

Wie tankst du zwischen Zoom-Konferenzen und Wahlkampf auf?

Ich mache viel Sport um den Kopf freizubekommen und bin gerne an der frischen Luft, z.B. im Schrebergarten meiner Familie oder am Toeppersee.

Was nimmst du aus Duisburg mit nach Düsseldorf?

Meine offene und direkte Art auf Menschen zuzugehen und ein Baguette von der Krefelder Straße in Rheinhausen.

 


Über Kevin

Als Sohn einer polnischen Aussiedlerfamilie, welche 1988 nach Deutschland kam, 1989 in Rheinhausen geboren und aufgewachsen. Nach meiner Schulzeit auf dem Krupp- und Steinbart-Gymnasium habe ich die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert und arbeitete seitdem in verschiedenen Einrichtungen in Duisburg. Aktuell in einer akutpsychiatrischen Klinik in Rheinhausen. Ich bin ein sog. „Bildungsaufsteiger“ und habe Health Care Management studiert. Obwohl ich diesen Abschluss habe, arbeite ich sehr gerne in der Pflege und bin nebenbei Dozent für Pflegeberufe und bilde die nächste Generation an motivierten Pflegefachpersonen aus.


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