Stadtplanung mit Zukunft denken!


Die Entwicklung eines neuen Statdtteiles auf dem Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofes zwischen Wedau und Bissingheim beschäftigt in einem eiligen Verfahren erneut die Ratsgremien. Zu den Sondersitzungen des Stadtrates, des Umweltausschusses sowie des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr am Donnerstag kommender Woche haben die GRÜNEN vier Anträge eingereicht.

Gemeinsam mit den LINKEN wollen sie eine Änderung des Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans erreichen und machen Vorschläge zum weiteren Verfahren.

Claudia Leiße, Fraktionssprecherin der GRÜNEN im Rat erläutert die Anträge:

„Uns ist es wichtig, dass dieses Vorhaben für Duisburg wirklich ein großer Wurf wird. Die jetzt vorliegende Planung ist es aus Sicht der Nachhaltigkeit nicht. Das wird an verschiedenen Punkten deutlich. Zur Anbindung des neuen Wohngebietes an den schienengebundenen Nahverkehr ist nur ein Haltepunkt weit im Norden des Planbereichs vorgesehen. Wir sehen aber die Notwendigkeit, einen zweiten Halt im Bereich der geplanten Brücke von Bissingheim nach Wedau vorzusehen. Wird er jetzt nicht angedacht, steht zum späteren Zeitpunkt der Raum dafür nicht mehr zur Verfügung, da der Lärmschutzwall zu nah an die Gleise heran gebaut wird. Wir beantragen deshalb, den Wall dort nach Westen zu verschieben.“

Desweiteren beantragen die GRÜNEN gemeinsam mit den LINKEN, die Kaltluftleitbahn und die Luftschneise, die auch andere Bezirke bis nach Neudorf versorgen, nicht durch Gebäude zu behindern.

„Hier muss ein Umdenkungsprozess einsetzen. Wir dürfen nicht Planungen zulassen, die negative Folgen auf das Klima haben und dann überlegen, wie wir diese reduzieren. Wir müssen so planen, dass diese Folgen gar nicht erst entstehen. Die Auswirkungen des Klimawandels haben wir in den vergangenen Sommern insbesondere in den Hitzeinseln schon zu spüren bekommen und das war erst der Anfang.“, so Leiße.

Auch auf die auf den Satzungsbeschluss folgenden Verfahrensschritte wollen die GRÜNEN Einfluss nehmen.

„Wir sind als Stadt ja nicht unmittelbar Eigentümer der Fläche. Die Eigentümerin GEBAG FE ist aber eine hundertprozentige Tochter und deshalb machen wir auch Vorgaben für die spätere Grundstückvergabe an Bauträger. Der Preis darf nicht, wie in der Vergangenheit häufig praktiziert, das alleinige Kriterium sein. Der Schwerpunkt muss auf dem Konzept liegen, das der Bauträger für das jeweilige Baufeld vorlegt. Dazu gehört nicht nur eine hochwertige Qualität von Gebäuden und Aufenthaltsflächen sondern auch der Anteil an gefördertem Wohnungsbau, den wir bei 20-30 % sehen. Zukunftsfähige Stadtplanung berücksichtigt die soziale Durchmischung eines neuen Stadtviertels.“, ergänzt Leiße.
Ein besonderes Highlight in der neuen Siedlung soll ein Quartier sein, das nach dem Prinzip „Cradle2cradle“ errichtet wird. Dabei werden Baustoffe ausgewählt, die zu fast 100 Prozent recycelt werden können. Leiße erläutert: „Wir sind begeistert von dem Stadhuis in Venlo. Dieses Bauprinzip garantiert ein tolles Mikroklima und eine hohe Wohnqualität und ist nicht einmal teurer als die herkömmliche Bauweise, weil die Einnahmen aus dem Rückbau nach ca. 50 Jahren vorab bereits abgezogen werden. So sieht Nachhaltigkeit aus!“

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