Ein Fahrplan der nicht eingehalten wird, zu wenige Busse und völlig verstopfte Straßen. In Ruhrort nimmt das Verkehrschaos während der Sperrung des Karl-Lehr-Brückenzuges unerträgliche Formen an.
Durch die aktuelle Brückensperrung und den nicht funktionierenden Schienenersatzverkehr kommt es in Ruhrort fast täglich zum Verkehrskollaps. Fahrgäste auf der Linie 901 berichten von Reisezeiten über 2 Stunden in die Innenstadt. Diese Situation sei insbesondere im Hinblick auf kommende weitere Sperrungen nicht tragbar, so die Grünen im Westen. „Es ist nicht nachzuvollziehen, warum der Schienenersatzfahrplan nicht einmal ansatzweise eingehalten wird. Auch die Praxis, eine Straßenbahn durch lediglich einen Bus zu ersetzen, ist völlig absurd. Zu Stoßzeiten sind auch bei regulärem Betrieb die viel größeren Straßenbahnen so voll, dass zusätzlich Busse eingesetzt werden. Warum ist also, obwohl seit Monaten bekannt ist, das die Brücke gesperrt wird, kein funktionierender Schienenersatzverkehr möglich? Und viel wichtiger: Will die DVG an dieser Praxis auch bei den zukünftigen Sperrungen festhalten?“ So Jasmin Mannarino, Ruhrorterin und Sprecherin im grünen Ortsverband West / Ruhrort. „Die Brückensanierungen sind notwendig und gewünscht und werden noch mindestens 4 Jahre anhalten. Doch solche Zustände entwerten Ruhrort auch als Wohn- und Arbeitsort massiv! Insbesondere mit Kinderwagen, Gehhilfen oder Rollstühlen ist der tägliche Weg so belastend, dass ein Umzug für viele eine ernsthafte Überlegung ist“, ergänzt ihr Sprecherkollege Freerk Kiesow.
Kurz gefasst: Öffentlicher Verkehr funktioniert in Ruhrort derzeit gar nicht mehr. Der Auftrag an die DVG, den öffentlichen Personenverkehr sicher zu stellen, wird entweder nicht ernst genommen oder es mangelt an Absprachen und Abstimmungen zwischen der Stadt- und Verkehrsplanung und dem Verkehrsunternehmen. „Die Mitgliederversammlung des OV West/Ruhrort hat deswegen ihre Bezirksvertreter beauftragt, die DVG um einen Erfahrungsbericht zu bitten.“ So Kiesow und Mannarino. Danach erwarte man unverzüglich eine Lösung der Krise im öffentlichen Verkehr, die auch den Brückensperrungen Rechnung trägt und dauerhaft eine Entlastung für den Stadtteil bietet.
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