Zum Rückzug des E-Scooter-Angebots aus der Stadt Duisburg erklärt Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der Ratsfraktion:
“Wir bedauern es sehr, dass den Duisburger:innen aktuell kein Angebot mehr für die Nutzung von E-Scootern zur Verfügung steht. Die genauen Gründe des Anbieters für diese Entscheidung sind uns bisher nicht bekannt, sicherlich hat aber auch hier die Corona-Krise einen Anteil daran. Nach nur 5 Monaten kann lediglich auf einen geringen Erfahrungswert zurückgriffen werden. In anderen Städten, die schon länger E-Scooter anbieten, zeigt sich jedoch, dass es eine Einbettung in einen gesamtstäditsches Mobilitätskonzept braucht, damit diese Angebote erfolgreich sind. E-Scooter können vor allem dann einen Beitrag zur Verkehrswende leisten, wenn sie dazu beitragen, dass Menschen vom PKW auf andere umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen. Der Weg zur Fahrradstation oder von der Bushaltestelle nach Hause: Für derartige Strecken können E-Scooter zu einem Verzicht auf die Nutzung des eigenen Autos beitragen.
Wir Grüne wollen eine neue Verkehrsplanung, mit den Menschen im Mittelpunkt und nicht den Autos. Roller einfach im Stadtgebiet aufzustellen kann ohne einen Plan nicht funktionieren. Wir brauchen mehr Abstellbereiche für E-Scooter und Leihfahrräder und für diese Umverteilung müssen wir auch bereit sein, PKW-Stellflächen und Fahrspuren zugunsten von Rad-, Fuß- und Rollerverkehr umzuwidment. Ziel muss eine deutliche Reduzierung des motorisierten Indivdualverkehrs sein.Auch die übrige Infrastruktur spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle, denn derzeit sind Radwege und Radschutzstreifen in Duisburg nur bedingt vorhanden und wenn dann oftmals von nur unzulänglicher Qualität. Erst letztes Jahr ist die Stadt Duisburg im Fahrrad-Klimatest des ADFC NRW im Städtevergleich wieder auf einem der hinteren Plätze gelandet. Wenn sich auf den Radwegen der Stadt auch E-Scooter bewegen sollen, müssen die Radwegeverbungen dringend verbessert und ausgebaut werden. Davon profiieren nicht nur die Radfahrer*innen, sondern auch Fußgänger*innen, deren Schutz dann besser gewährleistet werden kann.”
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