Das System krankt: Familien in Duisburg brauchen Betreuungsplätze für ihre Kinder. Träger warten mit der KiTa-Planung ab, weil sie befürchten, den Eigenanteil nicht stemmen zu können. Die Stadt verweigert konkrete Zusagen zu den Sonderzuschüssen. Die GRÜNEN im Rat fordern schnelles und verbindliches Handeln.
In einem Punkt sind sich alle einig: Duisburg braucht viel mehr KiTa-Plätze, um die Kleinen zu fördern und den Eltern die Teilhabe am Berufsleben zu ermöglichen. Also werden neue Kindertageseinrichtungen geplant, um der großen Nachfrage Herr zu werden. Aufgrund der gestiegenen Betriebskosten für Wärme, Strom und Personal entsteht den Trägern der KiTas eine Finanzierungslücke, die sie nicht gestopft kriegen. Deshalb müssen jährlich Zuschüsse bei der Stadt beantragt werden, die mit langen Berichten und noch längeren Wartezeiten einhergehen. Ob und in welcher Höhe die Zuschüsse gewährt werden, ist ungewiss. Eine wirtschaftliche Planung ist damit unmöglich, zumal die Träger nun angehalten werden, die Finanzierungslücke mit „kreativen Aktionen“ selbst zu füllen. Dass gemeinnützige Vereine keinen Gewinn erwirtschaften dürfen, der zur Querfinanzierung genutzt werden kann, hat man wohl vergessen.
Auf die Ankündigung der Stadt, die Kooperation mit der Lebenshilfe für den Betrieb einer KiTa in Rumeln-Kaldenhausen zu beenden, reagiert der jugendpolitische Sprecher der grünen Fraktion, Dr. Sebastian Ritter: „Die GroKo im Stadtrat muss endlich entschlossen handeln und den Teil der Kosten übernehmen, der über den Pauschalsatz des Kinderbildungsgesetzes hinausgeht. So könnte Vertrauen und eine wirtschaftliche Basis hergestellt werden. Wir brauchen ein partnerschaftliches Verhältnis mit denen, die für uns KiTas betreiben und für das Wohl und die Förderung unserer Kleinsten sorgen.“
Im Herbst 2022 hatten SPD und CDU die Anregung der GRÜNEN nach einer verbindlichen Übernahme der Mehrkosten für KiTa-Träger durch die Stadt abgelehnt und deklarierten, man werde sich schon einigen, außerdem sei das Land NRW auch noch da. Dr. Sebastian Ritter dazu: „Offenbar einigt man sich nicht und sowohl die Träger als auch die betroffenen Familien fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. Der Stress ist groß, wenn man nicht weiß, wann man wieder arbeiten kann, weil kein Betreuungsplatz da ist. Unsere KiTas sind ein echter Standortfaktor für den Wirtschaftsstandort Duisburg. Die hier getätigten Investitionen werden sich auszahlen. Deswegen verstehe ich nicht, warum die GroKo hier zaudert.“
Neuste Artikel
Pressespiegel 22.-29.04.2024
Der grüne Pressespiegel mit aktuellen Artikeln, Berichten und Interviews der letzten Woche: Kritik an Thyssenkrupp-Chef López: „Das ist kein guter Stil“ „Ein Riesenerfolg“: Proteste retten über 20 Hektar Natur Straßennamen aus der NS-Zeit in Duisburg: Nicht halb Duisburg umbenennen Gift im Homberger Grundwasser: Was nach Prüfung feststeht Lost Place in Duisburg: Stehen 300 Wohnungen auf…
Pressespiegel 15.-22.04.2024
Der grüne Pressespiegel mit aktuellen Artikeln, Berichten und Interviews der letzten Woche: A59-Ausbau: Duisburger kritisieren weiteres Verfahren heftig Duisburg: Rat gibt grünes Licht für Autohof im Kreuz Kaiserberg Duisburg: Grundwasser am Standort von Venator – Grenzwerte überschritten Thyssenkrupp: Duisburg verspricht Hilfe im Arbeitskampf Autohof Kreuz Kaiserberg: Schlechte Nachricht für Anwohner Ökogas-Lüge? So sauber ist der…
Vielfalt sichern – Freiheit verteidigen
„Welche besonderen Herausforderungen muss die Politik in Europa künftig angehen, um Frieden und soziale Sicherheit für die Gesellschaft gewährleisten zu können?“ „Was kann die Politik in Europa tun, um die Menschen vor den komplexen Kriminalitätsformen zu schützen?“ Auf diese und viele andere Fragen, die sich Menschen in einer zunehmend bedrohlichen Zeit stellen, will die Veranstaltung…
Ähnliche Artikel