Viele Menschen in Europa und Deutschland sind solidarisch mit Refugees. Aber es werden auch fast täglich Asylunterkünfte in Deutschland angegriffen. Im Netz gibt es einerseits Unterstützung für Refugees, aber gleichzeitig auch eine unerträgliche rassistische Hetze und Mobilisierung gegen Geflüchtete.
Wir hier in Duisburg befinden uns derzeit in einer Ausnahmesituation.
Mehr als 14.000 Langzeitarbeitslose, eine der NRW-Städte mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung, knapp 12.000 Neu-Duisburger*innen aus den EU-Ländern Rumänien und Bulgarien. Und ca. 5.000 Geflüchtete aus aller Welt. Daraus resultierend -> zu wenig Wohnungen, Schulen, Kitas und U3-Betreuung. Duisburger Bürger*innen erleben den partiellen Kontrollverlust. Gefühlt ist nichts ist mehr sicher.
Wer aber meint, diese Herausforderungen per „schwarzer Null“ zu schaffen und die Ausgaben unangetastet zu lassen, liegt absolut falsch. Am Geld darf es nicht scheitern. Wir brauchen jetzt eine offene Schatulle des Bundes, damit die Kommunen Wohnungen bauen und Integrationsmaßnahmen finanzieren können und gleichzeitig die einheimische, wirtschaftlich abgehängte Bevölkerung mitnehmen. Wenn wir jetzt auch noch die Armen gegen die Flüchtlinge aufbringen, gerät unsere Gesellschaft wirklich aus den Fugen.
Es ist wichtig, dass sich die Stadt in der derzeitigen Situation finanziell verstärkt für den sozialen Wohnungsbau, für mehr Kitas und Schulen und für Maßnahmen zur Verbesserung der Integration in den Arbeitsmarkt engagiert.
In der täglichen Arbeit mit den Geflüchteten, Ehrenamtler*innen, Duisburger Bürger*innen, Ämtern und Behörden erleben wir ein hohes Maß an Nichtwissen, Konfusion, Chaos – aber auch sehr, sehr viel Einsatzbereitschaft, Energie und Solidarität.
Wie kann man diese Situation verbessern?
Ein Weg ist die Vernetzung. Der Austausch von Wissen und Vorgehensweisen um allen, am “Großprojekt Integration” Beteiligten, das Leben zu erleichtern.
Refugees Welcome Duisburg wollen im Sommer 2016 gemeinsam mit dem AK Flüchtlingspolitik einen Kongress des Ehrenamts in der Flüchtlingshilfe organisieren. Unter der Überschrift: “Zukunft bilden!” solle es darum gehen, die bestehende Situation in Duisburg gemeinsam zu erfassen, Strategien und Vorgehensweisen für die Zukunft zu entwickeln und unser gemeinsames Schwarmwissen für alle erfassbar zu machen.
Denn wir wollen, dass alle Menschen in Duisburg gut und sicher leben und eine Perspektive für ihr weiteres Leben entwickeln können. Geflüchtete haben unsere vollste Unterstützung und Solidarität. Wir wollen die vielen und ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingsarbeit unterstützen. Ohne ihr Engagement ist eine Anerkennungs- und Willkommenskultur nicht denkbar.
Interessiert dabei zu sein?
Telefon: 0203-33 00 30 KV Duisburg
E-Mail: refugees-welcome-duisburg@web.de
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