Der Rat der Stadt Duisburg hat gemeinsam mit den Stimmen von SPD, CDU, JuDu/DAL und FDP, sowie mit der Stimme des Oberbürgermeisters, die Bebauung am Alten Angerbach in Duisburg Huckingen beschlossen (Bebauungsplan Nr. 1234 Am Alten Angerbach). Wir GRÜNE haben sowohl im Rat, als auch in der vorhergehenden Sondersitzung der Bezirksvertretung Süd und dem Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr, mit deutlichen Worten gegen eine Bebauung ausgesprochen.
Wir von Bündnis 90/Die Grünen lehnen die geplante Bebauung der Freifläche in Huckingen am Alten Angerbach ab. Im derzeit gültigen Flächennutzungsplan von 1994 ist diese Fläche als Wohnbaufläche gekennzeichnet. Gemäß der derzeitigen landwirtschaftlichen Nutzung, ist sie außerdem als städtischer Außenbereich zu beurteilen. Die 20 Jahre alte Planung ist nach heutigem Kenntnisstand zur demografischen Entwicklung der Stadt und zum Klimaschutz nicht mehr tragfähig und erst recht nicht nachhaltig. Die Einwohnerzahlen des Stadtteils Duisburg-Huckingen haben in den letzten Jahren trotz der in der Vergangenheit neugeschaffenen Flächen für Wohnbebauung stagniert. Daher ist auch aus planerischer Sicht ein so enormes Ausmaß an neuer Wohnbebauung nicht erforderlich. Die vorhandenen Wohnsiedlungen sollten innerhalb ihrer Siedlungsgrenzen entwickelt werden um die Erschließung neuer Freiflächen zu vermeiden. Das würde auch dem Planungsziel von Duisburg 2027 entsprechen.
Anna von Spiczak, Ratsfrau des Bezirks Süd und umweltpolitische Sprecherin der Ratsfraktion ergänzt: “Das Gelände ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für alle Anwohnerinnen und Anwohner. Zu jeder Tageszeit sind hier Jogger*innen, Spaziergänger*innen oder Fahrradfahrer*innen anzutreffen. Neben der Naherholung hat die Fläche auch eine enorme Bedeutung für den Schutz der angrenzenden Biotope und das Klima. Viele Tierarten sind hier heimisch, unter anderem auch der streng geschützte Eisvogel. Die geplante Bebauung könnte seinen Brut- und Lebensraum stark beeinflussen. Zusätzlich hat die Fläche eine überregionale Bedeutung für die Frischluft- und Kaltluftproduktion inne. Das Gebiet nimmt eine unersetzliche Belüftungsfunktion ein, die nicht nur dem Klima in Duisburg, sondern auch den anderen Städten in der Umgebung zu Gute kommt. Mit der Entscheidung über eine Bebauung, wird auch über unser Stadtklima und somit über ein wichtiges Stück Lebensqualität entschieden” so von Spiczak.
Dr. Sebastian Ritter, Mitglied der Bezirksfraktion ergänzt: “Der Duisburger Süden und besonders Huckingen im Speziellen, hat bereits durch eine großzügige Bebauung in den letzten Jahren einen großen Beitrag zur Schaffung hochwertigen Wohnraums geleistet. Die zu bebauende Fläche ist eine der letzten größeren Freiflächen im Stadtteil und sollte unbedingt als solche erhalten werden. Schließlich sind es Frei- und Grünflächen wie diese, die den Duisburger Süden so attraktiv machen”.
Michael Kleine-Möllhoff, Fraktionsvorsitzender der Bezirksfraktion-Süd erklärt: “Der Bürgerverein von Huckingen hat nahezu einstimmig beschlossen, dass diese Fläche unbedingt als solche zu erhalten ist. Über ein derart deutliches Zeichen des Bürgerwillens darf die Stadtverwaltung nicht einfach hinweg entschieden. Wir sprechen uns nicht gegen Wohnbebauung im Süden aus, allerdings sollte diese in den bestehenden Siedlungsbereichen stattfinden. Das bebauen von Freiflächen in Huckingen lehnen wir ab.”
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