Auf ihrer gestrigen Mitgliederversammlung, auf der auch Vertreter des Einzelhandels in der Innenstadt zu Gast waren, haben sich die Duisburger Grünen entschlossen gegen das geplante Designer Outlet Center (DOC) auf der Duisburger Freiheit positioniert (Link zum Beschluss). Der von Partei- und Fraktionsspitze sowie den Planungspolitikern der Duisburger Grünen erarbeitete Antrag wurde von den etwa 50 anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen. Damit stützen sie die Position der Ratsfraktion um Fraktionssprecherin Claudia Leiße.
Nun gehe es darum, ein breites Bündnis gegen die DOC-Planungen auf die Beine zu stellen, so Felix Banaszak, Sprecher des Kreisverbands:
„Der Beschluss ist ein starkes Signal: Die Duisburger Grünen stellen sich vereint und entschlossen gegen das Designer Outlet Center, das den sicheren Tod der Duisburger Innenstadt und der Außenzentren bedeuten würde. Wir treten für eine Stadtentwicklung ein, mit der die Innenstadtentwicklung und die Einzelhandelsfunktion der Innenstadt gestärkt werden, bei gleichzeitiger Entwicklung der „Duisburger Freiheit“ als urbanes Quartier mit Siedlungsbereich mit Wohn-, Dienstleistungs-, Grün- und Gewerbereichen. Wir lehnen die einseitige Entwicklung dieser Siedlungsfläche zu Einzelhandelszwecken ab.
Die breite Kritik in der Duisburger Stadtgesellschaft, des Einzelhandels, der Kammern und Gewerkschaften teilen wir. Wir werden konsequent alle Möglichkeiten zur Verhinderung des DOC untersuchen. Nun geht es darum, ein breites Bündnis für die positive Entwicklung unserer Innenstadt und der Brachfläche auf dem Gelände der “Duisburger Freiheit“ zu bilden. Wir werden die Bildung dieses Bündnisses mit vorantreiben und uns aktiv daran beteiligen.“
Claudia Leiße, Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, sagt zum Hintergrund des Beschlusses:
„Ich kann nur an die Vernunft von Oberbürgermeister Link, Planungsdezernent Tum und meinen Kolleginnen und Kollegen von SPD und CDU appellieren, frühzeitig Abstand von den Planungen zu nehmen. Allein der Grundsatzbeschluss hat eine große Unsicherheit beim Einzelhandel und potentiellen Investoren ausgelöst. Die Entwicklung der Duisburger Freiheit als Designer Outlet Center und monofunktionaler Standort für den Einzelhandel beinhaltet eine in ihrem Umfang noch nie da gewesene Gefährdung des Einzelhandels in der Duisburger Stadtmitte. Mit der geplanten 30%-igen Erweiterung der bestehenden Einzelhandelsfläche stellt sie einen regelrechten Frontalangriff auf den Fortbestand des Einzelhandels an der Königsstraße, im Forum, der Königsgalerie und am Sonnenwall dar.
Die Planung gefährdet Hunderte von Arbeitsplätzen in der Stadtmitte. Bedroht sind auch weitere Arbeitsplätze, sowohl in anderen Stadtteilzentren Duisburgs als auch in den Nachbarstädten Krefeld, Moers, Mülheim und Oberhausen. Sowohl die Aussagen der Masterpläne für die Duisburger Freiheit und die Innenstadt von Lord Foster als auch die erfolgreiche Quartiersentwicklung in anderen deutschen Großstädten zeigen, dass eine monofunktionale Entwicklung des Duisburger “Filetstücks” eine vermutlich noch schwerer wiegende Fehlentscheidung in der Duisburger Stadtentwicklung darstellen würde als die gescheiterte Planung zum Factory Outlet Center in Hamborn.“
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