Die Duisburger Grünen kritisieren die Art des Umgangs des Oberbürgermeisters mit dem Kunstprojekt „Totlast“ im Lehmbruck-Museum. Sie fordern den Oberbürgermeister auf, seine Position zu erklären und in den zuständigen Gremien der Stadt entscheiden zu lassen.
Wie in den Medien berichtet wird, habe OB Link die Raum-Installation „Totlast“ des renommierten Installationskünstlers Professor Gregor Schneider im Lehmbruck-Museum verboten. Diese Installation hätte im Rahmen der Ruhrtriennale gezeigt werden sollen. Link habe erklärt, das Kunstwerk „Totlast“ passe nicht zu unserer Stadt und wecke Erinnerungen an das Loveparade-Unglück: Letztlich habe er die Entscheidung auf Basis seiner persönlichen Erfahrung mit dem Thema Loveparade getroffen.
„Ein Verbot von Kunst oder eine Einschränkung der Freiheit von Kunst und Wissenschaft ist nicht mit den Grundrechten vereinbar. In Artikel 5 des Grundgesetzes ist die Freiheit der Kunst verankert. Darüber setzt sich Link hinweg“, kritisiert Andrea Wörle, Mitglied des Kreisvorstandes der Duisburger Grünen und des Kulturausschusses. Es sei auch unklar, ob er die Entscheidung als Oberbürgermeister, als Vorsitzender des Kuratoriums oder in Ausübung des Hausrechtes getroffen habe.
Zudem lasse die dünne Erklärung viele Fragen offen. „Wie etwa kommt Link zu einer solchen Ad-hoc-Entscheidung? Immerhin war er als Vorsitzender des Kuratoriums seit Monaten in die Planung und Finanzierung des Projekts, welches im Rahmen der Ruhrtrienale einen prominenten Platz hätte belegen sollen, eingebunden. Besonders bitter ist, dass Link unsere Stadt und vor allem die Duisburger Kulturlandschaft mit seiner Fehlentscheidung in ein schlechtes Licht rückt“, kritisiert Wörle.
Matthias Schneider, Parteisprecher des Grünen Kreisverbandes zeigt sich darüber hinaus vom Schweigen des Rathauses irritiert: „Die in den Medien behauptete Zensur ist keine Kleinigkeit, sondern sie beinhaltet den Vorwurf einer Grundrechtsverletzung“, wenn sie denn zutreffen sollte.„Dazu fehlt uns bis heute jede Erklärung aus dem Rathaus.“
Andrea Wörle: „Wir Duisburger Grüne kritisieren die Entscheidung des OBs, fordern eine fundierte Erklärung und empfehlen ihm die Rücknahme dieser Entscheidung. Nur damit kann das beschädigte Verhältnis zwischen Politik und Kunstschaffenden noch repariert werden.“
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