Der ADFC hat zum zehnten Mal seine Umfrageergebnisse zum Fahrradradklima in Deutschland veröffentlicht. Duisburg liegt auf dem vorletzten Platz. Die Grünen im Rat der Stadt fordern, maßgeblich mehr für den Radverkehr zu tun.
Seit der ersten Erhebung des ADFC im Jahr 2012 hat Duisburg sich in zwei Kategorien leicht verbessert, hat in drei Kategorien gleich abgeschnitten und ist in 22 Kategorien schlechter geworden. Zu den konsequent verschlechterten Bereichen gehören „Fahrrad- und Verkehrsklima“, „Sicherheit beim Radfahren“ und „Komfort beim Radfahren“. Für die Duisburger Grünen ist das Ergebnis traurig, aber wenig überraschend. Der verkehrspolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion, Michael Kleine-Möllhoff, wird deutlich: „Die Verwaltung sollte dieses desaströse Abschneiden endlich als Anlass nehmen und mindestens mit einfachen Maßnahmen reagieren. Dazu gehören die intensive Überwachung von Falschparkern auf Radwegen und eine bessere Beschilderung für den Radverkehr bei Baustellen.“ Auch Sicherheitsaspekte müssen dringend gestärkt werden, weil es viele Menschen als Wagnis empfinden, in Duisburg mit dem Rad unterwegs zu sein.
Im bundesweiten Vergleich fällt auf, dass große Städte, die sich besonders fahrradfreundlich entwickelt konnten, die Grünen als stärkste Fraktion im Stadtrat haben (z.B. Köln, Bonn, Koblenz, Landshut). Für die Duisburger Fraktionsvorsitzende Anna von Spiczak eine logische Konsequenz: „Das grüne Herz schlägt generell für umweltfreundliche Fortbewegung wie das Fahrrad. Die Kolleg*innen in anderen Großstädten zeigen eindrucksvoll, wie positiv man kommunalpolitisch den Radverkehr umgestalten kann. Dadurch verbessern sich nachweislich das Klima, die individuelle Gesundheit durch Bewegung und weniger Feinstaubbelastung sowie der Geräuschpegel. In Duisburg passiert zu wenig und das Wenige zu halbherzig.“
Die Grünen haben bereits vor der letzten Kommunalwahl einen Maßnahmenkatalog für den Radverkehr in Duisburg erarbeitet. Dazu gehören z.B. 200 Kilometer Radwege neu zu bauen, die Radwege durch Poller und Bordsteine sicherer und attraktiver zu machen und bis 2030 zwei Hauptradwege Nord-Süd und West-Ost einzurichten. Durchweg soll bei allen Planungen von Straßenbauvorhaben dem Radverkehr Vorrang vor dem Autoverkehr eingeräumt werden und sich die Bedürfnisse des Radverkehrs als verbindlicher Standard etablieren. In Duisburg wurden die in die kommunalpolitischen Gremien eingebrachten grünen Anträge häufig durch die Mehrheit der anderen Fraktionen abgelehnt.
Neuste Artikel
Pressespiegel 15.-22.04.2024
Der grüne Pressespiegel mit aktuellen Artikeln, Berichten und Interviews der letzten Woche: A59-Ausbau: Duisburger kritisieren weiteres Verfahren heftig Duisburg: Rat gibt grünes Licht für Autohof im Kreuz Kaiserberg Duisburg: Grundwasser am Standort von Venator – Grenzwerte überschritten Thyssenkrupp: Duisburg verspricht Hilfe im Arbeitskampf Autohof Kreuz Kaiserberg: Schlechte Nachricht für Anwohner Ökogas-Lüge? So sauber ist der…
Vielfalt sichern – Freiheit verteidigen
„Welche besonderen Herausforderungen muss die Politik in Europa künftig angehen, um Frieden und soziale Sicherheit für die Gesellschaft gewährleisten zu können?“ „Was kann die Politik in Europa tun, um die Menschen vor den komplexen Kriminalitätsformen zu schützen?“ Auf diese und viele andere Fragen, die sich Menschen in einer zunehmend bedrohlichen Zeit stellen, will die Veranstaltung…
Video: Die Ratssitzung vom 15. April 2024
In der Duisburger Ratssitzung am 15. April 2024 wurden spannende Themen besprochen. Unsere grünen Ratsleute stellen eine Auswahl davon im Video vor.Es geht unter anderem um nicht umgesetzte Ratsbeschlüsse aus dem Bereich Umwelt und Naturschutz, um den Autohof am Kaiserberg, um die historische Einordnung von Straßennamen und um den Beirat für den Offenen Ganztag. Viel…
Ähnliche Artikel