Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen in den Räten der Kommunen, die die STEAG tragen, Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen und Oberhausen, erklären zur möglichen Übernahme des Braunkohlegeschäftes von Vattenfall in der ostdeutschen Lausitz:
„Wir lehnen eine Übernahme der Braunkohle-Tagebaue und -Kraftwerke der Vattenfall in Ostdeutschland, eine finanzielle Beteiligung daran oder die Übernahme der Betriebsführung durch die STEAG ab, denn die STEAG darf keine Rolle übernehmen, in der sie Interesse daran hat, den notwendigen schnellen Ausstieg aus der Braunkohle zu verzögern oder zu behindern.
Wir sind sehr irritiert darüber, lediglich durch die Medien über ein Angebot der STEAG-Geschäftsführung zur Übernahme der Betriebsführung von Tagebau und Kraftwerken in der Lausitz zu erfahren. Derart wichtige strategische Unternehmensentscheidungen dürfen nicht an den Stadträten der STEAG-Kommunen vorbei getroffen werden. Hier wird auch nicht die von der Bezirksregierung geforderte Transparenz gegenüber der Kommunalpolitik geleistet. Immerhin hatte die Bezirksregierung Düsseldorf ihre Genehmigung des Kaufes der STEAG durch die sechs Kommunen mit der Auflage versehen, `stringente und fortdauernde Berichtspflichten´ der STEAG-Gesellschaften `gegenüber den kommunalen Vertretern in den Organen der KSBG und der STEAG zu garantieren´.
Vor dem Hintergrund der Desinvestitionen aus der Kohle und der Notwendigkeit, mittelfristig aus der Kohleverstromung auszusteigen, macht ein solches Engagement keinen Sinn, sondern enthält erhebliche finanzielle Risiken. Es ist nicht Aufgabe von Stadtwerken aus dem Ruhrgebiet, die Abwicklung der ostdeutschen Braunkohle zu organisieren. Selbst die RWE AG, die über jahrzehntelange Erfahrungen und Know-How in der Braunkohle verfügt, gibt im Interessensbekundungsverfahren kein Angebot ab.
Zur Umsetzung der Beschlüsse der Weltklimakonferenz in Paris benötigen wir einen geordneten Ausstieg aus der Kohle in 15 bis 20 Jahren und den konsequenten Übergang in die Stromversorgung durch erneuerbare Energieträger. Dazu brauchen wir auch die STEAG. Wir begrüßen ihr erhebliches Engagement für die Großbatteriespeicher. Wir begrüßen ebenso die große Unterstützung der Landesregierung beim Ausbau und der Verknüpfung der Fernwärme im Ruhrgebiet und wünschen uns hier ein langfristiges und verstärktes Engagement der STEAG. Unser Ziel muss es sein, die vorhandene Abwärme der Müllheizkraftwerke und der Industrie möglichst vollständig in die Wärmeversorgung im Ruhrgebiet einzubinden. Alte abgängige Kohlekraftwerke sollten durch ein modernes Gaskraftwerk mit hoher Wärmeauskopplung und Wärmespeicher am Standort Herne ersetzt werden. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang auch die Planungen für den Pipeline-Gasanschluss des Standortes Herne.“
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„Nach der spärlichen Information über das STEAG-Angebot bezüglich des möglichen Braunkohlegeschäftes in Ostdeutschland werden die Räte der an der STEAG beteiligten Städte schon wieder vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir halten es für unverantwortlich, dass diese bei Geschäften von so strategischer Bedeutung nicht mitentscheiden sollen.
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