Claudia Leiße

Grüne: Methangaskraftwerk nicht ins Wohngebiet

Duisburg, 30.04.2010 – Parteivorstand und Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen halten die Planung einer Tiefbohrung mitten im Baerler Wohngebiet und eines dazugehörigen Kraftwerks in unmittelbarer Nähe für fatal. „Wer so agiert, spielt mit der dringend nötigen Akzeptanz für diese prinzipiell sehr sinnvolle Form der Energiegewinnung“, so Claudia Leiße von der Ratsfaktion der Duisburger Grünen.

Eine Spezialfirma plant derzeit, eine 650m-Tiefbohrung in einer Baulücke im Stadtteil Baerl niederzubringen. Damit soll das in den stillgelegten Flözen angesammelte Methangas abgesaugt werden. Zur Nutzung soll es in eine 150m weiter zu errichtende Anlage im Binsheimer Feld gepumpt werden. Die Bohrung selbst würde über Monate im 24-Stunden-Betrieb erfolgen, und das nur wenige Meter zur vorhandenen Wohnbebauung. Das zugehörige Kraftwerk soll mindestens 10 Jahre laufen und liegt unmittelbar am Rande des Vogelschutzgebietes sowie der Wohnbebauung. Eine Schallisolierung ist derzeit nur eingeschränkt vorgesehen.

Grundsätzlich stellt die Grubengasverwertung eine passende Übergangslösung zur Stromerzeugung bis zum vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien dar. „Aber dann bitte auch gleich mit Nutzung der Abwärme durch Kraft-Wärme-Kopplung durch Gewerbebetriebe“, wie Claudia Leiße weiter ausführt. Auch das Abpumpen von Methangasreserven halten Bündnis 90/Die Grünen für Stellen dringend geboten, wo ein unkontrolliertes Entweichen dieses Klimakillers verhindert werden muss. Der gewählte Standort weist diese Notwendigkeit aber nicht auf.

Daher ist die Ablehnung der projektierten Anlage, wie sie auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen von der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl einstimmig ausgesprochen wurde, sehr zu begrüßen. Demokratische Entscheidungen wie diese derart zu ignorieren, spricht jedem Gedanken von kommunaler Selbstverwaltung Hohn. Für die nach Auskunft von Mingas leider zu erwartende neue Beantragung des Projekts fordern Bündnis 90/Die Grünen die beteiligten Fachverwaltungen auf, alle Prüfungen auf das Gründlichste vorzunehmen. „Auch für den Betreiber Mingas wäre es sicher besser, einen akzeptablen Alternativstandort zu akzeptieren, als das Projekt gegen die Bevölkerung und unter Prozessrisiken durchzuziehen“, so Matthias Schneider vom Parteivorstand der Duisburger Grünen. „Jede Möglichkeit, das derzeitige Projekt doch noch zu stoppen, muss verfolgt werden.“

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