Duisburg, 10.05.2010 – Zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses Einkauf und Service Duisburg (ESD) am 18.05.2010 bringt die grüne Ratsfraktion einen Antrag ein, der die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Kriterien bei der öffentlichen Auftragsvergabe und -ausführung fordert. Mit § 97 Abs. 4 des Gesetzes zur Modernisierung des Vergaberechts vom 20.04.2009 wurde öffentlichen Auftraggebern explizit die Möglichkeit gegeben, bei der Vergabe eines Auftrags entsprechende Bedingungen an den Auftragnehmer zu stellen. Bei der Ausschreibung und dem Einkauf öffentlicher Güter und Dienstleistungen soll die Stadt Duisburg vor allem soziale Mindestnormen, entsprechend der UN-Menschenrechtskonvention und den IAO- Kernarbeitsnormen, berücksichtigen.
Dazu Dr. Ralf Krumpholz, Geschäftsführer der Grünen Fraktion in Duisburg und Mitglied des Betriebsausschusses von ESD: „Wir müssen ein klares Zeichen setzen gegen illegale ausbeuterische Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Diskriminierung und schon in der Ausschreibung öffentlicher Produkte die Tolerierung dieser Zustände entschieden ausschließen. Auch müssen deutsche Arbeits- und Sozialstandards Anwendung finden. Wir sprechen uns für die Zahlung von Mindestlöhnen sowie Tariftreue aus. Es wird Zeit, die gesetzlich gegebenen neuen Möglichkeiten jetzt auch auszuschöpfen.“
„Ökologische Kriterien, wie die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten, Schadstoffarmut und die Wiederverwertbarkeit des eingesetzten Materials, bringen vor allem langfristig Kostenersparnisse und leisten einen aktiven Beitrag zum Schutze unserer Umwelt“, so Claudia Leiße, Ratsfrau und stellvertretendes Mitglied des Betriebsausschusses. Die Stadt Duisburg solle hier Vorbild für alle Bürgerinnen und Bürger sein und die Möglichkeit zur Übernahme von Verantwortung für den Umweltschutz wahrnehmen. „Sowohl beim European Energy Award als auch im Rahmen des Dualen Klimakonzepts kann uns die Ökologisierung des Auftragswesens einen großen Schritt weiter bringen.“ erklärt Leiße.
„Natürlich sollen soziale und ökologische Kriterien nur dann den Ausschlag für eine Vergabe geben, wenn es wirtschaftlich vertretbar ist, so dass Kostensteigerungen ausgeschlossen werden können bzw. nur in einer Größenordnung auftreten, die zahlenmäßig nicht nachweisbar sein dürfte“, ergänzte Krumpholz. Angesichts der Finanzlage der Stadt Duisburg wäre ein anderes Vorgehen auch nicht zielführend.
Anmerkung:
Der o.g. Antrag ist einsehbar im Bürgerportal des Ratsinformationssystems der Stadt Duisburg unter folgendem Link:
www.duisburg.de/ratsinformationssystem/bi/to0040.php?__ksinr=20048763
Neuste Artikel
Duisburg muss zum Sicheren Hafen werden!
Die Fraktionen Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Duisburg werden in der kommenden Ratssitzung am 15. September einen entsprechenden Antrag stellen. Die aktuelle Situation auf Moria fordert ein schnelles Handeln der Stadt. Duisburg, den 11. September 2020. Die Bilder gingen in den letzten Tagen um die Welt. Brennende Zelte, fliehende Menschen, obdachlose…
Bibliotheksstandorte dauerhaft absichern und öffnen!
Die Duisburger Grünen kritisieren die teilweise Schließung von Bibliotheken. Sie betonen die Bedeutung der Stadtbibliotheken und weisen darauf hin, dass diese sehr wichtige Orte für Wissen, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für Jung und Alt sind. „Wir Grünen wollen, dass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden und nicht reduziert. Wir setzen uns dafür ein, dass es keine Ausfallzeiten mehr…
Abpumpaktion am Wambachsee: Grüne Beschwerde gegen Stadt Duisburg
Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass im Auftrag der Stadt 70.000 m3 Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt worden sind, um den Wasserstand der Regattabahn für die U23-Europameisterschaft der Ruderer um 7cm zu heben. Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg haben nun eine Fachaufsichtsbeschwerde bei der Präsidentin der Bezirksregierung in Düsseldorf eingelegt. Begründet wird die…
Ähnliche Artikel
Claudia Leiße
Stadtteilbibliotheken Neumühl und Beeck
GRÜNE: Kurzfristig eine gute Lösung. Langfristig fehlt das Konzept
Claudia Leiße
Mitsprache der Bürger setzt Information voraus
„Wer mitsprechen möchte, benötigt auch die Information darüber, wozu er Stellungnahmen abgeben kann. Dieses Informationsrecht wird in Duisburg mit Füßen getreten.“
Arndt Klocke
Radweg Rheinbrücke Neuenkamp: Ministerium antwortet
Das Bundesverkehrsministerium hält an den vor langer Zeit beschlossenen Maßen von 2,75 m für den Brückenradweg fest: “Ein Ausbau über die bisher geplante Breite von 2,75 m hinaus könne nur zu Lasten Dritter gehen. Im Übrigen orientierten sich die neuen Maße an denen, die in der seinerzeit abgeschlossenen Verwaltungsvereinbarungen mit der Stadt Duisburg und dem Landkreis Moers angesetzt worden sind.“