Bioabfall macht nach Angaben des Umweltministeriums 30 % des Hausabfalls aus. Damit ist dies der größte Anteil an Wertstoffen, die im Hausabfall enthalten sind. Rainer Gänzler, Mitglied der grünen Ratsfraktion im Verwaltungsrat der Wirtschaftsbetriebe, möchte daher, dass der Bioabfall in Duisburg stärker als bisher verwertet wird.
„Wir Grünen haben bereits in der Sitzung des Umweltausschusses am 23.10.2007 beantragt, den in Duisburg anfallenden Bioabfall grundsätzlich separat zu sammeln und zur Gewinnung von Biogas und damit zur alternativen Energiegewinnung zu nutzen,“ führte Gänzler dazu aus. „Obwohl der Antrag damals einstimmig beschlossen worden ist, wird der Bioabfall – im Gegensatz zu anderen Wertstoffen wie Papier, Glas und Verpackungen – derzeit in Duisburg nur halbherzig gesammelt, nämlich mit einer gebührenpflichtigen Biotonne in nur wenigen Stadtteilen und dies schon seit 10 Jahren als Probebetrieb.“
Für normale Haushalte biete dies keinen Anreiz, sondern sei sogar noch teurer als den Müll nicht zu trennen. Haushalte in anderen Stadtteilen dürften zudem überhaupt keine Biotonne bestellen. Damit seien sie von der Möglichkeit ausgeschlossen, sich ökologisch zu verhalten und Bioabfall getrennt zu sammeln, betonte Gänzler. Ihnen werde auch verwehrt, für den Restabfall statt eines Volumens von 20 Liter nur 15 Liter je Bewohnerin und Bewohner pro Woche vorzuhalten. Ziel müsse es daher sein, eine Lösung zu finden, die das Trennen des Bioabfalls vom Restmüll belohne.
Ab 2015, so der entsorgungspolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion weiter, werde die getrennte Sammlung von Bioabfall durch EU-Gesetz verbindlich. So lang wollten die Grünen auf die Umsetzung ihres fast viereinhalb Jahre alten Antrages nicht warten. Daher werden sie in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 6.3. nachfragen:
1. welche Vorbereitungen bisher zur stadtweiten Sammlung des Bioabfalls getroffen sind, 2. wann mit der Realisierung zu rechnen ist bzw. mit welchem Zeitplan die Umsetzung erfolgen wird und
3. wie sich dies auf die Gebühren auswirken wird.
Für Gänzler ist die jetzige Anfrage nur ein erster Schritt. „Nach der Beantwortung muss über notwendige Maßnahmen entschieden werden. Dabei muss es das Ziel sein, eine Lösung zu finden, die nicht nur eine ökologische Verbesserung ergibt, sondern auch einen ökonomischen Anreiz für das Trennen des Abfalls darstellt. Dies ist letztlich nur über die Abfallgebühren insgesamt möglich. Deshalb müssen die Kosten für das getrennte Sammeln des Bioabfalls soweit wie möglich aus Erlösen durch die Verwertung (z.B. durch Biogasgewinnung/Verstromung) ausgeglichen werden.“
Gänzler unterstrich abschließend: „Wir Grüne werden hier aufs Tempo drücken, damit nicht noch weitere drei Jahre ins Land gehen, bis auch in Duisburg der gesamte Bioabfall ökologisch sinnvoll verwertet wird.“
Zur Info: Die Bioabfalltonne gibt es in den Stadtteilen Hüttenheim, Ungelsheim, Mündelheim, Huckingen, Serm.
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