Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg fordern politische Ansatzpunkte für einen geordneten Straßenstrich.
Immer wieder kocht in Duisburg die öffentliche Diskussion über die Straßenprostitution hoch wie jetzt im Duisburger Süden (Ehingen). Auch die Situation am ZOO-Parkplatz in Neudorf wird erneut kritisiert. In einem einheitlichen Beschluss der GRÜNEN Fraktion heißt es: „In verschiedenen Stadtteilen Duisburgs stellt Straßenprostitution eine nicht hinnehmbare Belastung für Anwohner*innen dar.“
„Wir grünen Mandatsträger*innen, die für die Legalisierung des Sexarbeitsgewerbes gekämpft haben, stellt dies vor besondere Herausforderungen. Wir können nicht einfach in Verbotsreflexe verfallen, weil wir wissen, dass eine Verdrängung von Sexarbeit in die Illegalität die Situation von Sexarbeiterinnen gefährdet“, so Dr. Sebastian Ritter, Bezirksvertreter in Süd und Mitinitiator des Beschlusses. „Soziale Kontrolle geht verloren, wenn Prostitution an abgelegenen Orten oder in Privatwohnungen stattfindet.”
„Mit ortsbezogenen Ordnungsverfügungen (Sperrbezirk) alleine lassen sich die vorhandenen Probleme nicht lösen. Vielmehr werden sie nur von A nach B verschoben. Eine gesamtstädtische Lösung ist daher notwendig“ so die GRÜNEN. Dabei müsse politisches wie Verwaltungshandeln das Interesse betroffener Anwohner*innen sowie der Sexarbeiter*innen im Blick behalten. Die GRÜNE Fraktion Duisburg würde einer Einschränkung der Straßenprostitution in Duisburg unter folgenden Bedingungen zustimmen:
- Eine `Gesamtkonzeption Prostitution für Duisburg´ wird erarbeitet.
- Weitere Planstellen für Sozialarbeit und Gesundheitsfürsorge im Bereich Prostitution werden geschaffen, um ausreichend Gesundheits- und Ausstiegsberatungen für Sexarbeiterinnen in Kooperation mit einschlägigen Hilfsorganisationen anzubieten.
- Eine oder mehrere Ausweichflächen werden zugewiesen (von denen zu erwarten ist, dass sie von potenziellen Freiern angenommen werden) und mit Verrichtungsboxen, Sanitäranlagen und Räumlichkeiten für Gesundheits- und Sozialfürsorge ausgestattet.
- Für die Finanzierung des Projektes werden ausreichend Haushaltsmittel bereitgestellt. Zusätzlich werden Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds beantragt und niedrig bemessene Gebühren für die Nutzung der Ausweichflächen von Freiern und/oder den Sexarbeiterinnen erhoben.“
Eine entsprechende Beschlussvorlage wollen die GRÜNEN jetzt in die zuständigen Ratsgremien und die Bezirksvertretungen einbringen.
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