Am heutigen Donnerstag, 1.12. entscheidet die Bezirksvertretung Süd in einer Sondersitzung über die Flächennutzungsplanänderung für den ehemaligen Güterbahnhof Wedau und stellt damit die Weichen für die Wohnbebauung des Areals.
Bereits im Mai, im Vorfeld der Abstimmung über die Rahmenplanung, hatten die Grünen zu einer Bürgerinformationsveranstaltung eingeladen. Die dort geäußerten Kritikpunkte haben kaum Einfluss auf die jetzt vorgelegte Flächennutzungsplanänderung gehabt.
„Natürlich begrüßen wir ausdrücklich die Entwicklung des Areals. Allerdings sehen wir dringenden Verbesserungsbedarf. Zum Beispiel fehlt weiterhin ein öffentliches Nahverkehrskonzept“, so Michael Kleine-Möllhoff, Fraktionschef der Grünen in der Bezirksvertretung Süd. „6000 bis 9000 Menschen sollen in dem neuen Stadtteil leben, täglich zur Arbeit, zum Einkauf und zur Schule fahren. Es wird aber lediglich beabsichtigt einen neuen Bahnhaltepunkt im Norden des Stadtteils anzulegen. Diese Planung macht den ÖPNV unattraktiv. Viele werden auf ihr Auto nicht verzichten können.“
Sehr positiv beurteilen die Grünen die Pläne der Universität Duisburg-Essen, ein Gründerzentrum in der Halle des alten Ausbesserungswerks zu etablieren. Die dort entwickelten Innovationen made in Duisburg werden langfristig zum guten Image der Stadt beitragen. Michael Kleine-Möllhoff: „Mit einem gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr für die dort angesiedelten Unternehmen kann Duisburg sich zusätzlich profilieren.“
Im Norden liegt auch die einzige garantierte Brücken-Verbindung nach Bissingheim, unweit des geplanten Einzelhandelsstandorts und möglichen Bahnhaltepunkts. Es ist dringend geboten, die zweite Fuß- und Fahrradbrücke weiter südlich zuerst anzulegen. Diese südliche Brücke verbindet erst die beiden Stadtteile Wedau und Bissingheim und ermöglicht den neuen Bewohnern einen direkten Zugang zur Bissingheimer Grundschule.
Ein weiteres Manko ist die geplante Fernwärme-Versorgung des neuen Wohngebietes. „Deutschland hat sich verpflichtet, die Klimaziele von Paris einzuhalten. Das gilt im Großen wie im Kleinen. Der Transport von Fernwärme durch dicke Rohre über weite Strecken ist nicht mehr zeitgemäß. Womit sollen die Großkraftwerke der Zukunft befeuert werden? Mit klimaschädlicher Kohle oder teurem Erdgas aus Russland?“, fragt Sebastian Ritter, grüner stellvertretender Bezirksbürgermeister im südlichen Stadtbezirk. „Zukunftsfähig sind Nahwärmenetze, weil auf dem Transport nicht so viel Wärme verloren geht.“
Die jetzt vorgelegten Pläne sind nicht auf der Höhe der Zeit, sondern wirken wie kaum überarbeitete Konzepte aus früheren Jahrzehnten. Zukunftschancen werden vertan.
Michael Kleine-Möllhoff
Bebauung Güterbahnhof Wedau – Bürgervorschläge werden ignoriert
01. Dez 2016
Neuste Artikel
Duisburg muss zum Sicheren Hafen werden!
Die Fraktionen Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Duisburg werden in der kommenden Ratssitzung am 15. September einen entsprechenden Antrag stellen. Die aktuelle Situation auf Moria fordert ein schnelles Handeln der Stadt. Duisburg, den 11. September 2020. Die Bilder gingen in den letzten Tagen um die Welt. Brennende Zelte, fliehende Menschen, obdachlose…
Bibliotheksstandorte dauerhaft absichern und öffnen!
Die Duisburger Grünen kritisieren die teilweise Schließung von Bibliotheken. Sie betonen die Bedeutung der Stadtbibliotheken und weisen darauf hin, dass diese sehr wichtige Orte für Wissen, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für Jung und Alt sind. „Wir Grünen wollen, dass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden und nicht reduziert. Wir setzen uns dafür ein, dass es keine Ausfallzeiten mehr…
Abpumpaktion am Wambachsee: Grüne Beschwerde gegen Stadt Duisburg
Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass im Auftrag der Stadt 70.000 m3 Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt worden sind, um den Wasserstand der Regattabahn für die U23-Europameisterschaft der Ruderer um 7cm zu heben. Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg haben nun eine Fachaufsichtsbeschwerde bei der Präsidentin der Bezirksregierung in Düsseldorf eingelegt. Begründet wird die…
Ähnliche Artikel
Claudia Leiße
GRÜNE Duisburg grundsätzlich für Entwicklung des DB-Geländes Wedau II
Die GRÜNEN erwarten, dass am Masurensee der freie Zugang zum Wasser gewährleistet wird. Die Planung dieses neuen Stadtteils muss berücksichtigen, dass die 6-Seen-Platte langfristig als Naherholungsgebiet gesichert und erhalten bleibt.
Birgit Beisheim
Die unhaltbaren Zustände in den Bürgerservicezentren endlich beenden! OB Link bricht sein Versprechen!
Im Rahmen der Neustrukturierung der Bezirksämter versprach OB Sören Link, dass der Bürger nichts von den Personalumstrukturierungen bemerken würde.
Seitdem spitzt sich die schon immer angespannte Lage in den Bezirksämtern dramatisch zu. Wir Grüne fragen uns daher: „Hat der Oberbürgermeister tatsächlich noch den Überblick im Bereich seiner Personalpolitik?“
Birgit Beisheim
Grüne lehnen geplanten Umbau an der GGS Albert-Schweitzer Straße ab: In Duisburg darf keine Schule mehr abgerissen werden!
GRÜNE gegen die Verkleinerung des Schulgeländes zugunsten von Wohnbebauung!