Duisburg, 07.09.2006 – Bei der Diskussion um die Zukunft der städtischen Kliniken vermissen die Grünen eine sachliche Diskussion. „Weder der Stil der Debatte ist zielführend, noch sind die Vorgänge um die durch das Arbeitsgericht vollständig rehabilitierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinnehmbar – der Geschäftsführer sollte sich auf seine Aufgaben konzentrieren und für ein besseres Arbeitsklima am Klinikum sorgen“, findet der grüne Fraktionssprecher Prof. Dieter Kantel.
Aus Sorge um die zukünftige Entwicklung des Klinikums in Duisburg vor dem Hintergrund der Krankenhaus-Landschaft insgesamt haben auch die Grünen im Rat der Stadt eine Teilprivatisierung oder aber eine Kooperation mit anderen Kliniken in Erwägung gezogen und ein Beratungsunternehmen beauftragt, mögliche Wege aufzuzeigen. „Noch ist die wirtschaftliche Entwicklung der städtischen Kliniken gut bis sehr gut – doch wie lange noch?“ fragen sich die Grünen. Duisburg stehe in der Gefahr, den Anschluss zu verlieren, weil sich nahezu alle anderen Kliniken mittlerweile mit weiteren Kliniken zusammen geschlossen haben, um am immer stärker umkämpften Markt noch bestehen zu können. Die städtischen Kliniken würden diese Entwicklungen mittel- bis langfristig nur überleben, wenn es zu solchen Kooperation komme, zeigen sich die Grünen überzeugt. „Wir müssen diese Entwicklungen im Interesse der Duisburger Bevölkerung an einer umfassenden medizinischen Versorgung, aber auch im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Klinikum genauestens beobachten und darauf reagieren, um nicht ins Hintertreffen zu geraten“, fordert der grüne Fraktionssprecher.
Zwei Punkte seien dabei für die Grünen wichtig: Die Stadt sollte erstens weiterhin die Mehrheit der Anteile an Klinikum halten, um Einfluss auf die Entwicklung nehmen zu können. Und zweitens sollte die Möglichkeit einer Kooperation mit dem Klinikum Krefeld entgegen dem Vorschlag der Berater weiterhin ernsthaft geprüft werden. Allerdings müsse dafür das bisher vorliegende, noch sehr allgemein gehaltene Konzept konkretisiert werden, so Kantel.
Mehrere aktuelle Entwicklungen bereiteten den Grünen dabei jedoch Kopfzerbrechen: „Wenn ein Geschäftsführer die von ihm angestrengten Arbeitsgerichtsprozesse reihenweise verliert, muss für ein konstruktives Arbeitsklima am Klinikum schleunigst gesorgt werden – alles andere ist völlig kontraproduktiv“, ist Prof. Kantel überzeugt. Auch die von Teilen des Aufsichtsrats geäußerte Kritik an der Informationspolitik des Oberbürgermeisters halten die Grünen für „völlig daneben“. Der Rat habe die Berater beauftragt, also werde er auch zunächst und zuerst informiert. Mit den Worten „eine Simultan-Information gibt es nun einmal nicht“, möchte Prof. Kantel die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat um etwas Geduld bitten. Allerdings hatten die Arbeitnehmervertreter selbstverständlich schon ein Recht darauf, durch die Geschäftsführung und nicht durch das Internet informiert zu werden, monieren die Grünen den offensichtlich schlechten Kommunikationsstil am Klinikum. Alle Fraktionsvertreter im Aufsichtsrat und auch die Grünen, die nicht im Aufsichtsrat vertreten sind, seien jedenfalls gleichzeitig informiert worden. Und eine Entscheidung über einen eventuellen Teilverkauf oder eine Kooperation mit anderen Kliniken, werde es in der nächsten Ratssitzung auf keinen Fall geben, dies sehe die entsprechende Beschlussvorlage gar nicht vor.
Neuste Artikel
Duisburg muss zum Sicheren Hafen werden!
Die Fraktionen Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Duisburg werden in der kommenden Ratssitzung am 15. September einen entsprechenden Antrag stellen. Die aktuelle Situation auf Moria fordert ein schnelles Handeln der Stadt. Duisburg, den 11. September 2020. Die Bilder gingen in den letzten Tagen um die Welt. Brennende Zelte, fliehende Menschen, obdachlose…
Bibliotheksstandorte dauerhaft absichern und öffnen!
Die Duisburger Grünen kritisieren die teilweise Schließung von Bibliotheken. Sie betonen die Bedeutung der Stadtbibliotheken und weisen darauf hin, dass diese sehr wichtige Orte für Wissen, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für Jung und Alt sind. „Wir Grünen wollen, dass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden und nicht reduziert. Wir setzen uns dafür ein, dass es keine Ausfallzeiten mehr…
Abpumpaktion am Wambachsee: Grüne Beschwerde gegen Stadt Duisburg
Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass im Auftrag der Stadt 70.000 m3 Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt worden sind, um den Wasserstand der Regattabahn für die U23-Europameisterschaft der Ruderer um 7cm zu heben. Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg haben nun eine Fachaufsichtsbeschwerde bei der Präsidentin der Bezirksregierung in Düsseldorf eingelegt. Begründet wird die…
Ähnliche Artikel
Haushalt
Grüne gegen weiteren Verkauf von Anteilen am Klinikum
Duisburg, 05.02.2010 – Die grüne Ratsfraktion hat sich am letzten Montag eindeutig gegen einen Verkauf von weiteren zwei oder gar mehr Prozent der Anteile des Klinikums an Sana ausgesprochen. „Mit dem von uns unterstützten Verkauf von 49% haben wir die städtischen Kliniken wirtschaftlich und personell in ruhiges Fahrwasser gebracht,“ so der grüne Fraktionsvorsitzende Prof. Dr….
Haushalt
Stellungnahme der grünen Bürgermeisterin Doris Janicki zu den gravierenden Unregelmäßigkeiten, die beim städtischen Klinikum festgestellt wurden
Duisburg, 30.08.2007 – “Ich bin entsetzt über die Vorgänge beim Klinikum. Sollte sich bewahrheiten, was jetzt in der Presse berichtet wird, dass der Geschäftsführer Reinhard Isenberg in den letzten Jahren Zahlungen in Höhe von 400.000 € zu Unrecht erhalten hat, wäre das ein starkes Stück. Während Herr Isenberg mißliebige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit unsinnigen Prozessen…