Duisburg, 21. Januar 2014 – Vielfalt und Buntheit der Kultur sind Ausweis einer lebendigen Stadt, deshalb sei gerade Duisburg mit seiner vielfältigen historisch gewachsenen Kulturlandschaft gut beraten, diese in ihrer Lebendigkeit zu erhalten, meint die kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/ Die Grünen, Beatrix E. Brinskelle. „Für uns Grüne müssen eine breite kulturelle Grundversorgung, die kulturelle Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger und die Wahrnehmung des Bildungsauftrags der Kulturtreibenden nachhaltig gewährleistet werden.“
Erschreckend findet sie, dass in unserer Stadt der Kulturhaushalt nur deutlich unter 2,5 % Anteil am Gesamthaushalt beträgt – Tendenz fallend. Dass dabei der Kulturbereich mit diesem geradezu winzigen Anteil am Gesamthaushalt als „Spardose“ von beachtlichem Ausmaß herhalten soll, bewertet Brinskelle als kontraproduktiv, denn viele Kultureinrichtungen sind existenziell auf Zuschüsse angewiesen: „Kultur wird von Menschen getragen; sie braucht Raum, sie braucht Geld!“
Brinskelle unterstreicht: „Gerade in den Kultureinrichtungen, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten, wird auch kreatives Miteinander, Sozialverhalten, Zuhören gelernt. Das sind existenziell wichtige Aspekte in unserer Gesellschaft. In einer Zeit, in der Schulen ihrem Auftrag zu kultureller Bildung oft nicht mehr nachkommen können, wird eine solche kulturelle Grundversorgung immer wichtiger. Kulturelle Bildung ist ein ‘Grundnahrungsmittel’, ganz besonders für unseren Nachwuchs!“
Sie zieht folgendes Fazit: „Am Kulturhaushalt darf keinesfalls weiter gespart werden, damit nichts unwiederbringlich zerstört oder gar die Kulturlandschaft zerschlagen wird.“ Wichtig ist in den folgenden Jahren die Förderung der Freien Szene, die bisher nur mit minimalen, unzureichenden Mitteln vorgenommen wird, die Einrichtung eines sozio-kulturellen Zentrums möglichst in der Innenstadt unter Einbeziehung aller Interessierten, die nachhaltige und kreative Bindung von Publikum, auch durch zusätzliche Formate, obwohl die Mercatorhalle längerfristig geschlossen ist und das TAM nur eine Übergangslösung sein kann und die Beteiligung der Bürger*innen bei der Weiterentwicklung des Zentrums für Erinnerungskultur.
Wichtig ist der kulturpolitischen Sprecherin: „Bei allem, was beschlossen wurde, müssen wir in der Umsetzung vorsichtig vorgehen und ständig prüfen, ob diese Reduzierungen verträglich oder schädlich sind: Es darf nichts ‘kaputt gespart’ werden. Kultur braucht Menschen, aber auch Mittel! Alle Maßnahmen müssen einer ständigen Beobachtung in Hinblick auf eine Bestandssicherung und zukunftsorientierte Entwicklung unterliegen und im Zweifelsfall neu bewertet und revidiert werden.“
Sie stellt abschließend fest: „In Duisburg ist im Kulturbereich alles so eng miteinander verwoben, dass es keine künstliche Konfrontation, kein Ausspielen der verschiedenen Kulturbereiche gegeneinander geben darf, denn dies würde zu einer fatalen Lage im Kulturleben, oft auch zum Ende sehr vieler Projekte führen, die absolut notwendig sind, um eine kulturelle Teilhabe aller Bürger*innen nachhaltig zu gewährleisten. Unser Ziel muss die Beibehaltung gewachsener, in der Bevölkerung traditionell verankerter Kulturangebote UND die Stärkung der ‘Freien Szene’ sein!“
Beatrix E. Brinskelle fasst ihre Position zusammen: „Vielfalt und nicht Einschränkung müssen wir auf unsere Fahnen schreiben! Kultur muss in all ihren Ausprägungen in den Mittelpunkt unserer Stadtgesellschaft, mitten in unseren Alltag gerückt werden!“
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