Duisburg, 25.03.2009 – Auf der letzten Sitzung des Umweltausschusses war das wohl prominenteste Thema das „Duale Klimakonzept für Duisburg“, das vom grünen Umweltdezernenten Dr. Peter Greulich anschaulich vorgestellt wurde. Neben der reinen Verringerung der CO2-Emissionen, also dem eigentlichen Klimaschutz, ist die Anpassung an das sich verändernde Klima das wichtige zweite Standbein.
„Nachdem wir Grüne mit der Teilnahme am European Energy Award einen soliden Grundstein für die Reduzierung der innerstädtischen CO2-Emissionen gelegt haben, ist dieses Klimakonzept mit dem Aspekt der Klimaanpassung eine sinnvolle Ergänzung, die wir schon lange gefordert haben, um Duisburg auf die sich verändernde Klimalage vorzubereiten“, freut sich Ratsherr und Vorsitzender des Umweltausschusses Prof. Dieter Kantel. Das Konzept soll sich an den Vorgaben der Bundesregierung orientieren, die für das Jahr 2020 einen CO2-Ausstoß vorsehen, der 40% unter dem Wert des Jahres 1990 liegt.
Konkret geht es um eine Emissionsverminderung von 1,14 Mrd. kg CO2 pro Jahr, die Duisburg durch das Konzept einsparen soll. Auch wenn, das machte der grüne Stadtdirektor klar, die 37 Mrd. kg CO2, die die Stadt Duisburg pro Jahr ausstößt, zu über 95% der Industrie, im Besonderem der Stahlindustrie anzurechnen sind, hat die Kommune nichtsdestotrotz genügend Handlungsspielraum, um selbst zur Verringerung des gefährlichen Treibhausgases beizutragen. Neben den Sektoren Energie und Verkehr sollen weiterhin die Potenziale von bereits bestehenden Projekten wie ESPADU und KlimaTisch genutzt werden, um dem Gesamtziel näher zu kommen. Zu Gute kommen dürfte Duisburg vor allen Dingen die im Konjunkturpaket II enthaltenen energetischen Sanierungsmaßnahmen, die zusätzlich Einsparungen von CO2 mit sich bringen werden.
Jedoch müssen auch neue Projekte angeschoben werden, um der Klimaverträglichkeit näher zu kommen. So sollen der Duisburger Stadtwald noch kräftig erweitert und noch mehr Straßenbäume gepflanzt werden. Weiterhin wünschen sich die Grünen schon lange, wie es auch im dualen Klimakonzept vorgesehen ist, ein so genanntes „Bürgerwindrad“, mit dem durch Finanzanteile von Seiten der Bürger eine zusätzliche alternative Energiequelle erschlossen werden soll. Auch die Installation einer Wasserturbine zur Stromerzeugung am Ruhrwehr steht sowohl auf der Wunschliste der Grünen als auch im dualen Klimakonzept.
Weiterhin ist vorgesehen, den Ausbau der Solarenergie zu forcieren. Im Bereich der Entsorgung ist angedacht, anfallenden Bio-Abfall zu sammeln und das aus der Gärung entstehende Biogas der Strom- und Wärmeerzeugung zuzuführen. Auch der Verkehr ist von den Klimaschutzprojekten betroffen: So soll das geplante Verkehrskonzept für die Innenstadt, das bereits bestehende Parkleitsystem und der fahrradfreundliche Ausbau Duisburgs ihren Beitrag zur CO2-Verringerung leisten. „Mit der Umsetzung des dualen Klimakonzepts wird Duisburg seiner Verantwortung für den Klimaschutz gerecht“, resümiert der Vorsitzende des Umweltausschusses Prof. Kantel.
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