Anna von Spiczak

Wald soll für Forschungseinrichtungen fallen


Wer bei sonnigem Herbstwetter durch den Duisburger Wald hinter der Universität geht und das Farbenspiel der Bäume genießt, denkt nicht daran, dass dieser Teil des Duisburger Waldes bald nicht mehr existiert. So wollen es zumindest die Duisburger Stadtplaner und die Politik, die ihren Vorschlägen in der Ratssitzung am 21. September gefolgt sind. Allen Warnungen der Naturschützer und auch des Bürgerforums zum Trotz soll der Bereich zwischen Carl-Benz-Straße und der Autobahn A 3 als neue Wirtschaftsfläche entwickelt werden.

Claudia Leiße, Fraktionssprecherin der GRÜNEN und Mitglied des Planungsausschusses ist empört:

12190954_1178356828844316_3160735799985385467_n„Die Abholzung des Waldes soll, wenn den Plänen des Teams von Duisburg.2027 gefolgt wird, der Erweiterung des Universitätsgeländes dienen. Aber auch der Bereich des ehemaligen Rangierbahnhofs zwischen Wedau und Bissingheim soll zu diesem Zweck entwickelt werden. Hier sollen im südlichen Bereich, nahe dem Masurensee, Wohnungen entstehen und im nördlichen, eben der Uni näher gelegenen, Bereich universitätsnahe Technologien angesiedelt werden. Ein erster Rahmenplan dazu stammt aus dem Jahr 2011. Aber das alles interessiert die Planer der Stadt nicht. Sie denken nicht einmal darüber nach, dass sie zu ihren eigenen Plänen in Wedau eine völlig unnötige Konkurrenzsituation schaffen. Weiß die rechte Hand im Planungsdezernat nicht, was die linke tut? Oder werden hier Vorratsbeschlüsse eingefordert, falls die Fläche in Wedau von der Bahn auf Druck des Hafens zur Logistikansiedlung verkauft wird.““

Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der grünen Ratsfraktion ergänzt: „Der Wald mit einer Größe von 6,4 ha oder 9 Fußballfeldern ist der älteste Teil des Duisburger Waldes mit mehr als 200 Jahre alten Bäumen. Er schirmt die Uni gegen den Lärm der Autobahn ab und sorgt für ein erträgliches Stadtklima. Gerade in Bezug auf den Klimawandel mit vorhergesagter Zunahme von Stürmen und Starkregen ist eine so weitgehende Versiegelung und Zerstörung von Grünflächen und Wald kontraproduktiv. Wir GRÜNE fordern außerdem, wohnortnahe Erholungsräume wie den Wald hinter dem Universitätsgelände zu schützen und nicht für die Planung von Baugebieten vorzusehen.“

 

Hintergrundinformationen:

Duisburg.2027 Teilräumliche Strategiekonzepte, Anlage F, Flächen 550-02 und 550-03

http://www.duisburg.de/micro2/2027/medien/bindata/Anlage_F_Steckbriefe_05_Mitte.pdf

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