Duisburg, 25.07.2006 – Die grüne Bürgermeisterin Doris Janicki spricht sich noch einmal offensiv für den Umbau und Modernisierung der Regattabahn auf. Der breite Zuspruch bei der Ratssitzung am 12. Juni bei fast allen Fraktionen zeigt ihrer Ansicht nach deutlich, dass die Modernisierung ein guter und wichtiger Schritt für Duisburg ist. „Der Strukturwandel in einer Stadt wie Duisburg ist eine wichtige und zähe Aufgabe. Wir haben in den vergangenen Jahren mit guten Projekten, wie man sie heute zum Beispiel im Innenhafen deutlich sieht, wichtige Schritte aus dem Schmuddelimage heraus gemacht. Eine weitere bedeutende positive Assoziation wird insbesondere über den Sport hergestellt. Duisburg hat wie kaum eine andere Stadt in Nordrhein-Westfalen eine Sportinfrastruktur, die sowohl für den Breitensport als auch für den Leistungssport von einem einigartigen Vorzeigecharakter geprägt ist. Und ich glaube, wir erinnern uns alle gerne noch an die Euphorie während der World Games vor genau einem Jahr, von dem sich nun wirklich jeder Duisburger gerne hat anstecken lassen. Ein wesentlicher Bestandteil der Sportinfrastruktur ist der Sportpark Wedau und die Regattabahn. Allein deswegen ist der Vorwurf der Modernisierungsgegner, der Rat würde nur für eine kleine Minderheit massive Eingriffe in den Wedauer Wald vornehmen, schon irrelevant.
Für Janicki liegt die besondere Stärke des Waldes im Sportpark in seiner Funktion als Erholungswald : „Und diese Funktion wird dem Wald allen anders lautenden und falschen Behauptungen zum Trotz durch die Anlage eines Parallelkanals nicht genommen. Im Gegenteil! Ich lege insbesondere Wert auf die Feststellung, dass der auch unter ökologischen Gesichtspunkte geplante Parallelkanal die Nutzungsmöglichkeiten der Erholungssuchenden und Sporttreibenden eher erweitert als einschränkt. Schließlich wird im Zuge der Modernisierung auch neue Wege mit allen Möglichkeiten zum Radfahren, Walken und Laufen gebaut und diese Wege führen an den naturnah gestalteten Ufern des neuen Gewässers entlang, was den Erlebnisgrad des Aufenthalts mit Blick auf eine abwechslungsreiche Ufer- und Wasserlandschaft ohne Zweifel deutlich erhöht. Auch damit wird deutlich, dass es mit der technischen Optimierung einer Sportstätte um erheblich mehr geht, als die Wunschvorstellungen des Spitzensports zu befriedigen.“
Die grüne Fraktionssprecherin sieht in der Modernisierung der Regattabahn einen wesentlichen Bestandteil des Entwicklungskonzeptes Sportpark Wedau, das die stärkere Profilierung Duisburgs im Bereich Breitensport, Naherholung, Gastronomie und Tourismus verfolgt. „So werden in dessen Folge in unmittelbarer Nachbarschaft liegende ehemalige Industriebrachen renaturiert, in den Sportpark integriert und mit Sport- und Naherholungseinrichtungen, wie zum Beispiel Mountainbike-Pisten oder Kanuslalomstrecken ausgestattet werden.“ Doris Janicki ist überzeugt, dass diese Planungen den wirtschaftlich nicht auf Rosen gebetteten Duisburgerinnen und Duisburgern auch deswegen gut tun werden, weil sich damit im Gastronomie- und Tourismussektor neue Chancen für unsere Stadt entwickeln werden.”
Aber auch die ökologischen Argumente der Modernisierungsgegner kann Janicki entkräften: „Es macht sicher keinem Freude einen Wald einfach abzuholzen. Aber das wird ja nun auch in Duisburg nicht geschehen. An den Stellen, wo es im Zuge der Umgestaltungsmaßnahmen notwendig ist, geschieht das nur noch sehr sorgfältiger Überlegung. De facto handelt es sich um einen Waldverlust von 6,35 Hektar. Und dafür werden mindestens 19 Hektar Ausgleichswald gepflanzt. Natürlich ist es bedauernswert, dass es sich bei ungefähr sechs bis acht Bäumen um Höhlenbäume handelt, die für das Überleben für einige Fledermausarten sehr wichtig sind. Allerdings haben wir uns rückversichert, dass trotz der Abholzung dieser Bäume weiterhin ein ausreichender Bestand von Höhlenbäumen vorhanden ist, so dass es zu keiner Reduzierung der Fledermausarten kommen wird. Im Gegenteil: Auch für die Fledermäuse ist die Modernisierung eher von Vorteil. Da sich mit dem Bau des Parallelkanals neue Wasserflächen ergeben und Uferbereiche entwickeln werden, wird sich das auch positiv für die geschützten Fledermausarten auswirken.
Darüber hinaus weist Doris Janicki auch sämtliche Vorwürfe der Modernisierungsgegner von sich, die sich auf mangelnde Beteiligung der Öffentlichkeit beziehen, beziehungsweise der Unterstellung, der Rat und die Verwaltung hätten hinter dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger ad hoc-Entscheidungen getroffen: „Von ad hoc kann nach gut eineinviertel Jahren politischer Beratung des Themas wohl kaum die Rede sein. Der Rat und seine Ausschüsse haben sich vom Grundsatzbeschluss im April 2005 bis zum Baubeschluss im Juli 2006 wiederholt mit dem Thema befasst. Dabei haben sich sowohl die Verwaltung als auch die Ratsmitglieder bei der Planung jederzeit über die Schulter sehen lassen. Es war der Wunsch des Rates, die Öffentlichkeit und die am Verfahren Beteiligten, ausführlich über das Vorhaben zu informieren. So ist die Beteiligung weit über das im Gesetz vorgeschrieben Maß hinausgehend durchgeführt worden. Im Rathaus und anderswo hat es unmittelbar nach dem doppelt durchgeführten Scopingtermin zahlreiche Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Thema mit Umweltverbänden, Bürgervereinen und anderen Interessengruppen durch die Verwaltung gegeben. Der größte Teil der Planungsunterlagen ist verfahrensgemäß vier Wochen veröffentlicht worden. Der Planungsprozess ist von diversen Beratungen in den politischen Gremien und Arbeitskreisen der Politik diskutiert worden. Nachträglich erstellte Gutachten wurden den Einwendern übergeben und wiederum eine ausreichende Frist zur Stellungnahme ermöglicht. Dass in den Planunterlagen keine Hinweise über den Abwägungsvorgang zwischen Umwelt- und anderen Belangen vorzufinden sind ist zwar zutreffend – aber es muss doch auch so sein. Die Abwägung wird natürlich nicht vorweg genommen, sondern erst dann vorgenommen, wenn alle Bedenken und Anregungen vorgetragen und gewürdigt worden sind und zwar in der Phase der Genehmigung oder Ablehnung. Insofern kann bzw. darf es sie auch gar nicht geben. Dann würde die Meinung der Genehmigungsbehörde ja schon vorher feststehen.“
Doris Janicki ist sich sicher, dass mit dem Umbau und der Modernisierung der Regattabahn sowohl für Duisburgs Bürgerinnen und Bürger als auch für Umwelt und Natur einen wichtigen Schritt machen, der auf jeden Fall für Mensch, Umwelt und Natur mehr Vor- als Nachteile mit sich bringen wird.
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