In der Ratssitzung im November 2015 wurde auf Antrag der Fraktionen von SPD und CDU die Baumschutzsatzung in Duisburg abgeschafft. Seit dem 1. Januar mussten somit für Baumfällungen auf privaten Grundstücken im Stadtgebiet weder Fällgenehmigungen eingeholt, noch Ersatzpflanzungen vorgenommen werden. Dazu erklärt Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der Grünen im Rat der Stadt Duisburg:
„Wir Grüne beobachten das aktuelle, unkontrollierbare Ausmaß der Baumfällungen in Duisburg mit großer Sorge. Jeder einzelne Baum leistet einen unersetzlichen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas und ist daher unbedingt erhaltenswert. Vielerorts wurde uns von Fällungen von besonders alten Bäumen berichtet, die manchem Stadtteil, einen besonderen Charakter verliehen haben. Diese Bäume haben Jahrzehnte auch mit Kriegen in unserer Stadt überlebt. Nun sind sie der Politik der Grünvernichter von SPD und CDU zum Opfer gefallen.
Dabei sind es nicht allein Bürgerinnen und Bürger die auf dem eigenen Grundstück wüten, besonders private Großgrundbesitzer, wie beispielsweise Wohnungsgesellschaften, haben in den letzten Wochen beherzt zur Säge gegriffen. Das „Kettensägen-Massaker“, das wir mit der Abschaffung der Baumschutzsatzung befürchtet haben, hat in Duisburg stattgefunden“ so Anna von Spiczak. Besonders bitter empfinden die GRÜNEN auch, dass die mit der Baumschutzsatzung verbundene fachliche Beratung entfallen ist. “Die Bürger*innen wissen oft gar nicht, dass sie einen Baum nicht fällen müssen, sondern auch ein Rückschnitt möglich ist. Auch die Tatsache, dass sich ihr Zugriff nicht auf den öffentlichen Raum erstreckt, ist teils nicht bekannt. So wurden zu Beginn des Jahres auch Straßenbäume durch Privatleute gefällt. Ersatz muss aus der Stadtkasse gezahlt werden.
Seit dem 1. Januar sind zahlreiche Bürgerbeschwerden in der Grünen Fraktionsgeschäftsstelle eingegangen und sie berichten immer wieder von den gleichen, nicht nachvollziehbaren Baumfällungen in ganz Duisburg. „An dieser Stelle möchten wir uns bei allen aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort bedanken, die diese Fällungen für uns mit dokumentieren und somit dazu beitragen, dass sie nicht vergessen werden“, so von Spiczak.
Seit dem 1. März bis zum 30. September sind Baumfällungen durch das Bundesnaturschutzgesetz zum Schutz der Vögel eingeschränkt und daher unbedingt genehmigungspflichtig. Bei Verstoß, können Bußgelder bis zu 25.000 € fällig werden.
Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, nicht weg zu sehen, wenn die Bäume unserer Stadt immer weniger werden. Dokumentieren, filmen oder fotografieren Sie Baumfällaktionen in Duisburg
Bitte schicken Sie uns Fotos sowie Daten bezüglich Baumart, Umfang, Standort und Datum an: fraktion@gruene-duisburg.de
Lesen sie hier einige Auszüge aus den Bürger*innenbeschwerden, die bei uns eingegangen sind:
“Schauen Sie sich bitte die Bilder an! – Genau das passiert, wenn eine Ratsmehrheit gegen jeden fachkundigen Rat eine Baumschutzsatzung einfach so abschafft!”
“Ohne erkennbaren Grund verliert das Baudenkmal „Margarethen-Siedlung“ in Rheinhausen zwei weitere Baumriesen.”
“Es ist einfach unfassbar, was mit diesem Ratsbeschluss angerichtet wurde. Dem Baumfrevel ist Tür und Tor geöffnet. In diesem Lichte erscheint der Ratsbeschluss wie eine Aufforderung zur Zerstörung des Stadtbildes – und zwar angeblich im Namen der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt, wie die Mehrheitsfraktionen in Ihrer Machtarroganz behaupten.”
“Ich befürchte es wird so weitergehen, sodass am Ende kein Baum mehr auf einem Privatgrundstück stehen wird.”
Neuste Artikel
Duisburg muss zum Sicheren Hafen werden!
Die Fraktionen Die GRÜNEN und Die LINKE im Rat der Stadt Duisburg werden in der kommenden Ratssitzung am 15. September einen entsprechenden Antrag stellen. Die aktuelle Situation auf Moria fordert ein schnelles Handeln der Stadt. Duisburg, den 11. September 2020. Die Bilder gingen in den letzten Tagen um die Welt. Brennende Zelte, fliehende Menschen, obdachlose…
Bibliotheksstandorte dauerhaft absichern und öffnen!
Die Duisburger Grünen kritisieren die teilweise Schließung von Bibliotheken. Sie betonen die Bedeutung der Stadtbibliotheken und weisen darauf hin, dass diese sehr wichtige Orte für Wissen, Unterhaltung und Freizeitgestaltung für Jung und Alt sind. „Wir Grünen wollen, dass die Öffnungszeiten ausgeweitet werden und nicht reduziert. Wir setzen uns dafür ein, dass es keine Ausfallzeiten mehr…
Abpumpaktion am Wambachsee: Grüne Beschwerde gegen Stadt Duisburg
Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass im Auftrag der Stadt 70.000 m3 Wasser aus dem Wambachsee abgepumpt worden sind, um den Wasserstand der Regattabahn für die U23-Europameisterschaft der Ruderer um 7cm zu heben. Die GRÜNEN im Rat der Stadt Duisburg haben nun eine Fachaufsichtsbeschwerde bei der Präsidentin der Bezirksregierung in Düsseldorf eingelegt. Begründet wird die…
Ähnliche Artikel
Anna von Spiczak
Kastrationsverordnung bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück
Der vorliegende Entwurf ist eine Schritt in die richtige Richtung ist und wird einen Teil der Besitzer*innen überzeugen, ihre Katzen zu kastrieren und zu kennzeichnen. Die Wirksamkeit der Verordnung hinsichtlich Tierschutz und einer wirksamen Reduktion der Populationen, ist für uns zum jetzigen Zeitpunkt fraglich. Daher werden diese auch weiterhin beobachten.
Anna von Spiczak
Kahlschlag am Kaßlerfelder Kreisel wurde fahrlässig in Kauf genommen!
Letzten Freitag, 14.12.18, beriet der Umweltausschuss über die geplante Vormontagefläche für den Bau des Oberbürgermeister-Karl-Lehr-Brückenzuges und die dazu vorzunehmenden Baumfällungen. Dazu erklärt Anna von Spiczak, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion: „Die Erneuerung des Brückenzugs als bedeutende Ruhrquerung ist unumgänglich, da sie eine essentielle Verbindung für den innerstädtischen Nord-Süd Verkehr darstellt. Zwecks Vormontage des neuen Brückenzugs,…
Anna von Spiczak
Landtagsfraktion vor Ort: GRÜNE besuchen Duisburger Schäfereibetrieb
Ohne eine faire Förderung sehen viele Schäfer*innen in NRW ihre Zukunft bedroht. Um sich über die aktuellen Probleme und Sorgen der Schäfereien zu informieren, besuchen die Abgeordneten der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW Schäfereibetriebe in ganz NRW. Mehrdad Mostofizadeh, MdL besuchte vor diesem Hintergrund gemeinsam mit der Grünen Ratsfrau in Duisburg, Anna von Spiczak, die Duisburger Ruhrschäferei.